So, nun will ich endlich das Geheimnis um meine große Bügelperlen-Bastelei lüften. =)
Ihr seid sicher schon neugierig, was ich aus ca. 15.000 Bügelperlen entworfen habe, oder? Jedenfalls habt ihr immer wieder nach diesem Post gefragt. Ach herrje, wie viel Zeit seit dieser Bastelei schon wieder vergangen ist … Aber ich habe es vorher einfach nicht geschafft, mich an diesen Post zu setzen. Dabei hatte ich die Fotos dafür schon lange im Kasten. Wie ihr seht, stammen diese sogar noch aus unserer alten Wohnung. *lach*
Einige von euch haben damals, als ich euch erste Hinweise zu diesem großen DIY-Projekt gab, auf jeden Fall absolut richtig getippt: Ich habe nämlich tatsächlich ein Portrait von Lilli aus Bügelperlen gelegt.
Nachdem wir damals bereits ein Masking Tape-Portrait mit einem Bild von Lotte bastelten, entschieden wir uns dieses Mal für ein Foto von Lilli.
Wie das Ganze funktioniert, wie viel Arbeit das alles war und wie das Ergebnis geworden ist, verrate ich euch im heutigen Post. =)
Als erstes ließ ich mir hier eine Bügelperlen-Vorlage aus Lillis Foto erstellen.
Anschließend zählte ich zusammen, wie viele Perlen von welcher Farbe ich insgesamt brauchen würde.
Und dann machte ich mich schon ans Bestellen. Ich besorgte 16 Stiftplatte und ca. 20.000 Bügelperlen auf buegelperlen.net.
Natürlich mussten es ein paar mehr Perlen sein, als ich brauchte, weil diese ja immer direkt in 1000er-Tütchen abgepackt sind.
Man sollte auf jeden Fall genug Stiftplatten bestellen. Denn das spätere Bild sollte an einem Stück gebügelt werden. Späteres Zusammenpuzzlen und Zusammenbügeln sind kaum möglich.
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Als ich alles für das Bügelperlen-Portrait vorbereitete, machte ich mich erst mal an das Beschriften der Farben. Die Perlenfarben werden nämlich nur per Artikelnummer auseinandergehalten. Und das half mir beim Legen nicht wirklich. Ich brauchte die Farben der Namen, um die vielen Blau-, Rot-, Gelb-, und Brauntöne schneller und besser unterscheiden können.
Die Portraitvorlage setzte sich aus insgesamt 16 Teilabschnitten zusammen. Diese wiederum sind in vier größere Teilabschnitte à vier Stiftplatten unterteilt. So kann man sich Stück für Stück vorarbeiten.
Ich steckte die 16 Stiftplatten zusammen und legte schließlich los.
Als ich die ersten Perlen steckte, dachte ich mir noch: „Hach, das geht ja flott!“
Doch diesen euphorischen Gedaken verwarf ich schnell wieder.
Denn kaum dass mehr Farben hinzukamen und diese Farben so gut wie kaum zu unterscheiden waren, wurde das Ganze zu einer echten Friemelei und einer Herausforderung an meine Konzentration.
Farbe für Farbe, Perle für Perle, Platte für Platte arbeitete ich mich vor.
Am ersten Tag schaffte ich in ca. 7 Stunden vier Platten.
Das klingt verrückt, ist aber wahr. Das Ganze war wie ein extrem detailliertes Puzzle. Es ging einfach nicht schneller.
Und teilweise wurde man richtig bekloppt im Kopf und hat sich ständig verzählt oder die Farben vertauscht.
Am Abend setzte ich mich noch mal an 1,5 Platten, bevor ich aufgab.
Doch dann zeigte Micha mir einen tollen Trick, so dass ich am nächsten Tag mit der Hilfe von Photoshop viel schneller arbeiten konnte.
Dafür öffnete ich jeweils eine Vorlage für eine Stiftplatte mit Photoshop und stellte ein bisschen an der Helligkeit, der Farbsättigung etc. herum. Jedes Mal so lange, bis die jeweils ausgewählte Farbe so markant hervorstach, dass man sie viel leichter legen konnte. Und so legte ich Farbe für Farbe.
Es dauerte immer noch lange und war viel Zählerei. Aber die Unterstützung durch Photoshop war schon riesig.
Und so schaffte ich am nächsten Tag in ca. 8-9 Stunden bis auf drei Stiftplatte fast das ganze Portrait.
Die noch übrigen drei Platten folgten am dritten Tag, dauerten aber fast genauso lange wie sechs vorherige Platten, weil es viel mehr Farben bedurfte und das Arbeiten und Unterscheiden dadurch wesentlich länger dauerte.
Nach knapp (insgesamt) 24 Stunden Arbeit war das Portrait, von dem man am Anfang nicht mal geglaubt hätte, dass es jemals wie Lilli aussehen würde, endlich fertig.
Das Bügeln musste Micha abends übernehmen.
Ich war einfach zu feige. *lach*
Das Portrait musste 45-60 Minuten gleichmäßig gebügelt werden.
Danach ließen wir es in Ruhe abkühlen.
Erst dann lösten wir es ganz, ganz vorsichtig von den 16 Stiftplatten.
Am nächsten Tag durften Lilli und Lotte schließlich das fertige Bügelperlen-Portrait bestaunen. =)
Eigentlich zeige ich euch ja keine Gesichtfotos von Lilli, aber in diesem Fall mache ich eine Ausnahme. Das Foto ist ohnehin schon zwei Jahre alt. Da war Lilli nämlich ungefähr 3 Jahre jung. Mittlerweile sieht sie doch schon älter und anders aus. Von daher ist es – für diese Ausnahme – okay. =)
Es war eben dieses eine Foto, das sich farblich und vom Gesichtsausdruck perfekt für dieses Projekt eignete.
Momentan haben wir leider keinen Platz, um das Portrait aufzuhängen. Deswegen haben wir es erst mal behutsam zur Seite gelegt.
Im künftigen Haus werden wir dann in Ruhe überlegen, wie und wo wir das Portrait aufhängen.
Nun bin ich total gespannt, wie euch das fertige Bild und die gesamte Idee gefallen!
Es war eine riesige Herausforderung an mich bzw. an meine Geduld, meine Selbstdisziplin und meine Konzentration.
Und bevor die Frage kommt, woher ich Zeit für so ein Projekt nehme:
Vor Beginn dieses Projekts habe ich extrem viel – vor allem abends und nachts – vorgearbeitet, um das Ganze nach langer Zeit endlich angehen zu können (die Perlen lagen nämlich bereits seit Herbst 2013 zu Hause herum). Und trotz der Vorarbeit habe ich während und nach dem Projekt fast die Krise gekriegt, weil sich bis dahin weitere Arbeit, unzählige Mails und der zu erledigende Haushalt angesammelt hatten. Deswegen arbeitete ich tagsüber an dem Projekt und abends für meinen Job – bis in die Nacht hinein.
Fazit: Wer so ein Projekt nachmachen will, braucht entweder ein ruhiges Plätzchen, an dem man immer mal wieder in Ruhe ein Stückchen weiterbasteln kann, oder aber viel Zeit und Geduld und vor allem starke Nerven! =)
Viel Spaß beim Nachmachen!
Und nun bin ich gespannt auf eure Kommentare!
Habt einen schönen Abend,
eure Mari =)