Letztes Jahr lernte ich jemanden kennen, der an Gebärmutterhalskrebs erkrankt ist. Ich erfuhr alle Details zu der HPV-bedingten Erkrankung, was mich schließlich nur umso mehr darin bestätigte, wie wertvoll es ist, dass man die eigenen Kinder dagegen schützen kann – sowohl seine Töchter als auch seine Söhne, denn Gebärmutterhalskrebs ist nur eine von vielen HPV-bedingten Krankheiten. Und genau diese Erfahrungen und Informationen möchte ich heute mit euch teilen. Ich möchte euch in Zusammenarbeit mit www.entschiedengegenkrebs.de über Humane Papillomviren (HPV) aufklären und euch erzählen, wie genau man Jungen und Mädchen gegen HPV-bedingte Krankheiten schützen kann.
Vorab möchte ich noch einmal betonen, dass wir Eltern die Verantwortung für unsere Kinder tragen und jedem von uns die Gesundheit unserer Kinder wichtig ist. Umso wichtiger ist es, über verschiedene Krankheiten und Schutzmöglichkeiten aufzuklären.
Ich hoffe sehr, dass ich euch mit diesem Blogpost dazu motivieren kann, euch genauer mit dem Thema HPV und der dazugehörigen Impfung auseinanderzusetzen. Informiert euch und sprecht mit euren Ärzten, aber auch innerhalb der Familie und mit befreundeten Familien über dieses wichtige Thema!
Was sind HP-Viren?
HPV ist die Abkürzung für Humane-Papillom-Viren. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Viren, zu der mehr als 200 verschiedene Typen gehören. HP-Viren werden in zwei Gruppen unterteilt: die Niedrigrisikotypen die z.B. Genitalwarzen (=Feigwarzen/Condlyome) auslösen können, und die Hochrisikotypen. Bestimmte Hochrisiko-Typen sind DIE Ursache für Gebärmutterhalskrebs.
Wusstet ihr, dass 85-90% aller Menschen im Laufe ihres Lebens mit HPV in Kontakt kommen? Jährlich erkranken über 6250 Frauen und mehr als 1500 Männer an HPV-bedingten Tumoren. So leider auch meine Bekannte, von der ich oben erzählte.
Über die HPV-Impfung
Sicherlich wissen die meisten von euch, wie wichtig die regelmäßige Krebsvorsorge ist. Doch wusstet ihr auch, dass es eine HPV-Impfung gibt, die eine mögliche Vorbeugemaßnahme gegen bestimmte HPV-bedingte Erkrankungen ist und dass diese Impfung schon im Kindesalter durchgeführt werden kann, also noch lange bevor überhaupt eine regelmäßige Krebsvorsorge stattfindet? Eine HPV-Impfung kann vor bestimmten HP-Virustypen schützen.
Die STIKO empfiehlt die frühzeitige HPV-Impfung für Jungen und Mädchen. Die HPV-Impfung kann bereits ab einem Alter von 9 Jahren erfolgen. Die frühe Impfung kann für eine bessere Immunantwort sorgen. Übrigens erfolgen unter 15 Jahren 2 Impfdosen und über 15 Jahren 3 Impfdosen.
Was den Wirkstoff und das Impfschema betrifft gibt es keinen Unterschied, wenn es um die Impfung von Jungen und Mädchen geht. Die Impfung kann bestimmte HPV-bedingte Erkrankungen vorbeugen, darunter zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs, Scheiden- und Schamlippenkrebs und deren Vorstufen bei Mädchen bzw. Frauen sowie Analkrebs und Genitalwarzen bei beiden Geschlechtern.
Da es zur HPV-Impfung eine klare STIKO-Empfehlung gibt, werden die Kosten der Impfung von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Wenn ihr euch für eine frühe Impfung im Alter von 9 Jahren entscheidet, würde ich euch empfehlen, die Impfung durch eure Kinderärztin bzw. euren Kinderarzt durchführen zu lassen. Aber auch Hausärzte und -ärztinnen sowie Frauenärzte und -ärztinnen können die Impfung durchführen.
All die genannten Ärzte/Ärztinnen sind es auch, die euch über die HPV-Impfung und die möglichen Folgeerkrankungen aufklären und euch beraten können. Weitere Informationen bekommt ihr auf der Website des Robert Koch Instituts, über das Paul Ehrlich Insitut, sowie auf den Websites www.impfen-info.de der BZgA und www.entschiedengegenkrebs.de
Warum Impfungen so wichtig sind
Wir alle wissen, dass eine Impfung eine freiwillige Entscheidung ist. Dennoch sollten wir dabei nicht vergessen, dass wir die Verantwortung für unsere Kinder tragen. Es liegt also an uns, unsere Kinder richtig aufzuklären und ihnen offen und ehrlich alle Möglichkeiten darzulegen – bestenfalls zusammen mit einem Kinderarzt/einer Kinderärztin.
Zudem bedeutet das Impfen ein gemeinsames Denken, denn Impfungen schützen nicht nur die jeweils geimpfte Person, sondern auch deren Mitmenschen. Damit beziehe ich mich jetzt auf alle Impfungen im Allgemeinen. Deshalb: Denkt beim Thema Impfungen bitte auch an alle immunschwachen Menschen wie Schwangere, Neugeborene und ältere Menschen.
Was ich euch an dieser Stelle zudem ans Herz legen möchte, ist, dass ihr eure Impfpässe regelmäßig kontrollieren lassen solltet, damit ihr nicht den Überblick verliert. Das klappt am besten, wenn ihr eure Impfpässe regelmäßig euren Ärzten aushändigt, damit diese einen fachlichen Blick darauf werfen können.
Warum wir uns für die HPV-Impfung entschieden haben
Die meisten von euch kennen mich: Ich bin ganz klar für Impfungen. Außerdem ist es mir wichtig, meine Kinder bestmöglich zu schützen. Und wenn es da eine Impfung gibt, die verschiedene Krebserkrankungen vorbeugen kann, ist das meiner Meinung nach etwas ganz Wunderbares. Diese Möglichkeit zu haben, ist so viel wert! Darum hat unsere älteste Tochter bereits alle HPV-Impfdosen erhalten und auch unsere anderen Kinder werden die HPV-Impfung erhalten. Erst recht nach meinem Austausch mit der jungen Frau, die an Gebärmutterhalskrebs erkrankt ist. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was sie für eine Leidensgeschichte hinter sich hat und was sie seitdem bis heute durchmachen muss.
Ihre eigenen Worte waren übrigens, dass sie sich gewünscht hätte, dass ihre Eltern damals auf eine HPV-Impfung bestanden hätten. Vielleicht hätte dies ihre Krebserkrankung verhindert.
Ich hoffe sehr, dass ihr euch meine Worte und meine persönlichen Erfahrungen zu Herzen nehmt und euch noch einmal ausführlich mit diesem wichtigen Thema und der HPV-Impfung auseinandersetzt. Sprecht auch mit anderen Eltern über dieses Thema! Tauscht euch aus und informiert euch gemeinsam! Denn dieser Austausch ist wichtig und kann euch helfen, die für euch richtige Entscheidung zu treffen. Gern könnt ihr auch diesen Blogpost als Anlass für ein gemeinsames Gespräch nutzen.
Weitere Infos über HPV findet ihr auf der Website www.entschiedengegenkrebs.de.
Und nun bin ich gespannt auf eure ganz persönlichen Meinungen und Erfahrungen zu diesem Thema:
Wusstet ihr bereits über HPV und möglichen Vorbeugemaßnahmen Bescheid? Gibt es in eurem Umfeld vielleicht sogar jemanden, der durch HP-Viren erkrankt ist? Habt ihr vielleicht sogar eine ganz persönliche Geschichte dazu zu erzählen? Haben eure Kinder bereits die HPV-Impfung erhalten oder werden sie diese in Zukunft erhalten?
Alles Liebe,
eure Mari