Kürzlich hatte ich euch davon erzählt, dass wir eine Patenschaft für die zehnjährige Chantha aus Kambodscha aufgenommen haben. Unsere Patenmappe hatten wir persönlich bei Plan International Deutschland in Hamburg abgeholt und dabei einen Blick hinter die Kulissen geworfen, der nicht nur spannend, sondern auch ziemlich bewegend war.

Falls ihr unseren Beitrag dazu noch einmal lesen möchtet, könnt ihr das gern jederzeit tun:

–> Zum Blogpost „Wir wollen helfen: Über unsere Patenschaft bei Plan International“

Mittlerweile haben wir schon die ersten Briefe an Chantha versendet und uns noch ausführlicher und intensiver mit Kambodscha und den Sorgen und Problemen der dortigen Bevölkerung und damit auch der Familie von Chantha auseinandergesetzt. Und je mehr ich über all das nachdenke, umso weniger erscheint es mir selbstverständlich, wie gut es uns selbst geht. Ich finde, dafür sollten wir viel öfter dankbar sein; das Ganze jederzeit zu schätzen wissen. Ich meine, im Grunde wissen wir vieles über Armut auf dieser Welt, doch oft schauen wir gar nicht genauer hin, was eigentlich sehr schade ist, weil es so einfach und schnell gehen kann, zu helfen – auf viele verschiedene Arten und Weisen. Eine Patenschaft zu übernehmen ist eine davon und ich finde es wirklich schön, dass wir das Ganze als Familie angegangen sind und die Kinder seither oft nach Chantha fragen oder Dinge über ihr Land erfahren wollen.

Aus diesem Grund möchte ich euch heute noch ein bisschen mehr über eine und auch speziell unsere Patenschaft bei Plan International erzählen und euch noch einmal dazu ermutigen, ebenfalls eine Patenschaft zu beantragen oder vielleicht eine zu Weihnachten zu verschenken, denn das ist wirklich eine gute Sache.

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Plan International in Kambodscha

Wie in vielen armen Ländern und Gebieten dieser Welt herrschen auch in Kambodscha klassische Probleme wie der Mangel an Lebensmitteln, eine unzureichende Trinkwasserversorgung, mangelnde medizinische Versorgung, fehlende Schulbildung oder frühzeitiger Abbruch der Schulausbildung, Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen.

Plan International unterstützt das Programmgebiet in Kambodscha dabei, diese Probleme nachhaltig zu beheben, indem vor allem Hilfe zur Selbsthilfe geleistet wird.

Dabei wurden bereits folgende Ziele erreicht:

  • Es wurden neun neue Gesundheitszentren gebaut und fünf renoviert. Diese Kliniken werden jährlich von knapp 71.000 Menschen besucht.
  • 198 Vorschulklassen wurden mir Lehr- und Lernmaterial ausgestattet und Lehrkräfte geschult. Zusätzlich wird der Bau von 34 Grundschulen sowie weiterführenden Schulen unterstützt, die außerdem mit allem, was vor Ort benötigt wird, ausgestattet werden. Aufgrund dieser Maßnahmen stieg die Abschlussrate an den weiterführenden Schulen von 50 auf 78 Prozent.
  • Es wurden bereits 778 Brunnen und Wasseraufbereitungssysteme gebaut, sodass knapp 60.000 Menschen Zugang zu sicherem Trinkwasser erhielten.
  • Der Besuch der Schulen wurde zusätzlich durch den Bau von Schulküchen gefördert. Außerdem wird Frühstück und Nahrung für die Schulkinder bereitgestellt. Und nicht zuletzt wurden die Schulen mit Brunnen, Spielplätzen und Bibliotheken ausgestattet.

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Mädchen in Kambodscha

Selbstverständlich möchte Plan International dem gesamten Programmgebiet helfen und dabei vor allem Kinder schützen und sie in ihren Rechten stärken. Das gilt auch für ganze Familien, die ihre Rechte oftmals nicht einmal kennen oder sich schwertun, diese durchzusetzen. Für Mädchen setzt sich Plan International dabei ganz besonders ein. Das liegt daran, dass Mädchen in Ländern wie Kambodscha bis heute benachteiligt werden. Oft stellen sie sogar einen Ballast für die Familie da und werden von der Dorfgemeinschaft entsprechend behandelt.

Es gehen wesentlich weniger Mädchen zur Schule als Jungs, zudem gibt es weitere Barrieren wie sexuellen Missbrauch und Gewalt. Aus Gründen wie diesen haben Mädchen schlechtere Chancen auf eine gute Ausbildung. Plan International möchte Mädchen stärken und sich für ihre Bedürfnisse einsetzen.

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Kinder in Kambodscha

Plan International setzt sich für das Kinderrecht auf wirtschaftliche Sicherheit ein sowie für das Kinderrecht auf Schutz und Hilfe in Notsituationen. Und nicht zuletzt für das sehr wichtige Kinderrecht auf Schutz vor jeglicher Form von Misshandlung, Vernachlässigung, Ausbeutung und Gewalt. Denn eine nationale Umfrage ergab eine alarmierende Zahl an körperlicher und emotionaler Gewalt von Kindern unter 18 Jahren.

Und auch Jugendlichen werden vor Ort Kompetenzen vermittelt, um sie auf ein selbstbestimmtes Leben vorzubereiten.

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Unser Patenkind Chantha aus Kambodscha

Chantha ist zehn Jahre alt und damit genauso alt wie Lilli. Aus diesem Grund können wir uns sehr gut vorstellen, in welcher Lebensphase sie sich gerade befindet. Sie hat Geschwister und lebt mit ihrer Familie in einer Dorfgemeinschaft in einem Haus aus Holz. Sie geht zur Schule, die fußläufig etwa 30 Minuten von ihr entfernt liegt, und hat alle Grundimpfungen erhalten.

Trinkwasser bekommt die Familie aus einem Bohrbrunnen, der ca. 5 Minuten zu Fuß von ihrem Zuhause entfernt liegt.

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Zusammen mit unserer Patenmappe haben wir zwei Bilder von ihr erhalten – eines von ihr und eines von ihr und ihrer Schwester. Dass es gleich zwei Bilder waren, hat uns natürlich sehr gefreut.

Lilli findet es außerdem ziemlich „cool“, dass Chantha genauso alt ist wie sie, sogar fast auf den Tag genau. Und Lotte findet es einfach nur schön, Fotos für Chantha zu machen, Bilder für sie zu malen und sie mit weiteren Briefen zu überraschen. Das ist wirklich total ihr Ding und schön zu beobachten. =)

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Unser erster Brief ist bereits abgeschickt. Dafür gab es eine Vorlage in der Patenmappe, aber man hätte ihn natürlich auch gänzlich selbst gestalten können. Für Lilli fand ich diese Vorlage jedoch gar nicht schlecht, sondern gerade für den Erstkontakt sehr hilfreich.

In dem Brief hat Lilli sich kurz vorgestellt, von ihrem Zuhause und ihren Haustieren erzählt und geschrieben, worauf sie sich demnächst besonders freut. Und dazu wurde noch gemalt und gebastelt und wir haben zusammen ein paar Kleinigkeiten besorgt wie Haargummis und Haarspangen und außerdem noch Fotos von uns beigelegt.

Und nun hoffen wir natürlich sehr, dass wir eine Antwort von Chantha erhalten werden, auch wenn wir wissen, dass wir uns dafür ein wenig gedulden müssen. =)

Deshalb noch mal als Hinweis an dieser Stelle: Hinter dem Briefverkehr stecken viel Aufwand und Logistik, sodass es durchschnittlich etwa 5-6 Monate dauern kann, bis man eine Antwort vom Patenkind erhält. Deshalb kann man auch per E-Mail mit seinem Patenkind kommunizieren. Das geht über die Webseite von Plan International und ist viel schneller.

Dennoch finde ich für Lilli, Lotte und Tom gerade den klassischen Weg so schön, nämlich einen „echten“ Brief zu schreiben. Das fühlt sich einfach noch persönlicher an.

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Fazit: Unsere Erfahrungen mit einer Patenschaft bei Plan International

Wie ich schon im letzten Post schrieb, empfinde ich es als ein schönes Gefühl, etwas Gutes zu tun. Und besonders positiv bei der Patenschaft ist es doch, dass wir Lilli, Lotte und Tom in das, was wir da machen, integrieren können. Denn als Eltern sind wir ein Vorbild und wenn wir von Anfang an zeigen, dass es schön und zugleich wichtig ist, Menschen zu helfen, denen es nicht so gut geht wie uns selbst und bei denen vieles nicht so selbstverständlich ist wie bei uns, ist das auf jeden Fall etwas Nachhaltiges.

Auch vor Ort spenden und helfen wir regelmäßig verschiedenen Institutionen und bedürftigen Familien. Dafür haben Lilli und Lotte schon sehr, sehr oft Spielzeuge aussortiert und weitergegeben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Micha und ich den Kindern sehr gut nahebringen, dass all die Möglichkeiten, die wir als Familie in unserem Leben haben, nicht selbstverständlich sind. Das erfahren sie natürlich auch immer wieder auf Reisen wie beispielswiese in Thailand, wenn sie dann einfach vor Ort sehen, wie andere Menschen leben und wie andere Kulturen funktionieren.

Seit wir Chantha als Patenkind haben, denken die Kinder oft an sie. Wenn wir basteln, basteln sie etwas für Chantha mit. Wenn wir malen, malen sie etwas für Chantha mit. Und wenn wir Fotos machen, überlegen sie sich ein passendes Motiv für Chantha. Natürlich sei gesagt, dass das Ganze jetzt noch ganz neu und deshalb besonders spannend ist, aber ich denke, das wird dann irgendwann noch einmal gefördert, sobald der erste Brief von Chantha zurückkommt. Und darauf freuen wir uns schon sehr! =)

Eine Patenschaft abzuschließen ist wirklich ganz einfach und unkompliziert. Auf der Website von Plan International Deutschland könnt ihr euch noch einmal in aller Ruhe über alle Details informieren. Und wie ich nun bereits öfter andeutete, lässt sich eine Patenschaft auch wunderbar verschenken. Gerade in Hinblick auf Weihnachten ist das doch eine wundervolle Idee, oder?

Vielleicht habt ihr ja Lust zu erzählen, ob ihr ebenfalls ein Patenkind in einem Entwicklungsland habt und wie eure Erfahrungen mit eurer Patenschaft sind? Was tut ihr sonst, um anderen Menschen zu helfen? Spendet ihr zwischendurch etwas oder helft ehrenamtlich irgendwo aus?

Ich bin wirklich sehr gespannt auf eure Erzählungen!

Alles Liebe,

eure Mari =)