Einige von euch haben es schon über Instagram mitbekommen: Wir haben ein Hochbeet gebaut!

Das wollten wir schon ziemlich lange tun, aber dann mangelte es doch immer an Zeit, sodass wir dieses Vorhaben immer weiter nach hinten geschoben haben. Doch nun ist es vollbracht! Wir haben es geschafft! Und wir sind so glücklich mit dem Ergebnis!

Lilli, Lotte und Tom lieben das Hochbeet! Sie hegen und pflegen die kleinen Pflänzlein täglich und schauen immer nach, ob es etwas Neues zu entdecken gibt. Ein Hochbeet ist etwas Wundervolles, Sinnvolles und gleichzeitig pädagogisch Wertvolles.

Inspiriert hat uns die Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“. Dieser Initiative geht es darum, Menschen – insbesondere Familien mit Kindern  – Spaß und Freude am Gärtnern zu vermitteln. Denn wenn Kinder früh lernen, wie und wann man welche Blumen, Obst- und Gemüsesorten pflanzt und erntet, nehmen sie dieses Wissen für ihr ganzes Leben mit. Außerdem übernehmen sie einen Teil der Verantwortung für die Pflanzen und lernen, wie man sie bestens versorgt. Ganz davon ab lernen sie natürlich verschiedene Obst- und Gemüsesorten, Kräuter und Blumen kennen – und zwar in ihren Ursprungsformen.

Aus all den genannten Gründen sind wir richtig glücklich, das Hochbeet gebaut zu haben! Es wird fortan ein fester Bestandteil unseres Gartens sein! =)

Im Folgenden möchten wir euch gern – Schritt für Schritt – erklären, wie unser Hochbeet entstanden ist. Wir haben extra viele Bilder  gemacht, um euch den Bau besser zu veranschaulichen. Zusätzlich könnt ihr euch unser dazugehöriges Video auf YouTube anschauen: „Unser Hochbeet – Bauanleitung“

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und Anschauen! Lasst euch gern inspirieren!

Ein Hochbeet selber bauen: Material & Kosten

Unser Hochbeet hat folgende Maße: 2 m x 1 m x 60 cm.

Für ein Hochbeet dieser Größe benötigt ihr:

  • 6x Douglasie Terrassendiele grob/fein 28x175x3000 mm (ca. 72 €)
  • 2x Douglasie Unterkonstruktion 35x70x3000 mm (ca. 18 €)
  • 6 x Betonplatte 30x30x4 cm (ca. 6 €)
  • 4m^2 Teichfolie 0,5 mm (ca. 8 €)
  • 100x Spax Terrassenschraube 5×50 mm NIRO (ca. 20 €)
  • 3x Douglasie Terrassendiele glatt/fein 20x120x3000 mm (ca. 15 €)

Zusammen kostet das knapp 140 €. Je nachdem kann man natürlich auch weniger oder deutlich mehr für andere Holzarten, verzinkte Schrauben etc. ausgeben. Wir haben uns für Douglasie entschieden, da uns die Optik gefällt und die Haltbarkeit und der Preis sehr gut sind.

In unserem Garten haben wir schweren Lehmboden und daher keinerlei Probleme mit Wühlmäusen oder Maulwürfen. Falls das bei euch anders sein sollte, empfehle ich zusätzlich einen Wühlmausschutz in Form von Kaninchendraht, den ihr unter dem Hochbeet befestigt.

Für die Füllung benötigt ihr:

  • Holzschnitt etc.
  • Erde (z.B. Aushub)
  • ca. 400 Liter Kompost (ca. 10-50 €)
  • etwa 400 Liter Blumenerde (ca. 20 €)

Wir haben uns die drei Meter langen Terrassendielen direkt im Baumarkt auf 2 bzw. 1 m zusägen lassen.

Dadurch ließen sie sich leichter transportieren und wir mussten zu Hause fast nichts mehr sägen.

1.) Als erstes sägt ihr die Vierkantbalken für die Ecken auf die gewünschte Länge ab – also auf die Höhe des späteren Hochbeets zzgl. 5 cm, damit die Terrassendielen später einen gewissen Abstand zum Boden haben und keine Feuchtigkeit hochziehen kann.

Anschließend schraubt ihr die Terrassendielen an die Eckpfosten.

Hinweis: Vergesst nicht, alle Löcher vorzubohren, da das Holz sonst reißen wird!

2.) Für eine bessere Stabilität solltet ihr die Dielen verzahnt anbringen. Das erfordert keinen Mehraufwand und auch die Maße der Dielen müssen nicht geändert werden. Denkt beim Schrauben daran, dass ihr die Schrauben ein wenig versetzt anordnen müsst, da sie sich sonst im Balken kreuzen würden.

3.) In der Mitte der langen Diele wird ein weiteres Vierkantholz zur Versteifung angebracht und mit allen Brettern verschraubt. Am besten nehmt ihr euch immer eine Schraubzwinge zur Hilfe. Dadurch stellt ihr sicher, dass die Bretter nach dem Verschrauben dicht am Balken sind und habt gleichzeitig eine Hand mehr frei.

4.) Nun kommt die Teichfolie zum Einsatz. Sie schützt das Holz vor Feuchtigkeit im Hochbeet und sorgt dadurch für eine lange Haltbarkeit. Legt sie einfach oben über die Kante und tackert sie fest. Was unten zu lang ist, schneidet ihr mit der Schere oder einem Teppichmesser ab. Man muss dabei nicht besonders sorgfältig arbeiten und auch Falten sind kein Problem – man sieht die Folie später ohnehin nicht mehr.

5.) Prinzipiell wäre das Hochbeet jetzt schon fertig – für eine bessere Optik haben wir jedoch noch einen Rand oben auf die Kante gesetzt. Hierfür haben wir schmalere und weniger starke Dielen genommen und die Ecken mit der Gehrungssäge im 45°-Winkel abgesägt.

Hinweis: Vergesst auch bei diesem Schritt nicht, die Löcher für die Schrauben vorzubohren, bevor ihr die Dielen auf die Hochbeet-Kante schraubt!

Übrigens war es ziemlich niedlich, wie spannend Lilli, Lotte und Tom den Bau des Hochbeets fanden! Sie waren die ganze Zeit mit von der Partie und haben jeden Schritt ganz genau beoachtet und ständig ihre Hilfe angeboten. Allein daran haben wir gemerkt, wie wertvoll das ganze Projekt für die Kinder ist. =)

6.) Nun ist das Hochbeet fertig!

Bevor wir die Grassoden entfernt haben, haben wir das Hochbeet zunächst testweise an seinen späteren Platz gestellt und dort den Umriss abgesteckt.

Wenn man den genauen Standort schon vorher festgelegt hat, kann man sich diesen Schritt natürlich sparen. : )

7.) Die Grassoden und weiteren Erdaushub haben wir erst mal zur Seite gelegt. All das dient nämlich später zur Füllung des Hochbeets.

An den Stellen, an denen das Hochbeet auf seinen Vierkanthölzern steht, werden nun Betonplatten platziert und ausgerichtet.

8.) Wenn das Hochbeet anschließend an seinem festen Platz steht, kann mit der Füllung begonnen werden.

Ein Hochbeet wird mit verschiedenen Schichten befüllt. Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, wie viele Schichten es sein sollen und was man genau als Füllung nimmt – aber das Grundprinzip ist bei allen das gleiche:

  • Im unteren Teil sorgt eine Drainage-Schicht dafür, dass der Boden gut durchlüftet ist und sich keine Staunässe bildet.
  • In den mittleren Teil wird frisches und halbverrotettes organisches Material gefüllt, welches in den nächsten Jahren allmählich weiter verrottet und mithilfe der Bodenlebewesen für einen stetigen Humus- und Nährstoffnachschub für die Pflanzen sorgt.
  • Der obere Teil ist die Pflanzschicht, also das nährstoffreiche Substrat, in der später die Wurzeln der Pflanzen liegen.

Die Dicke der Drainage-Schicht sollte etwa 1/4 der Höhe des Hochbeets betragen. Hierfür werden grobe und feinere Äste, Reisig o.Ä. verwendet – am besten vom letzten Strauchschnitt. Zu große Hohlräume sollten am besten mit Holzhäcksel o.Ä. aufgefüllt werden, damit die oberen Schichten später nicht absacken. Anschließend werden auf die Drainage-Schicht die umgedrehten Grassoden und die Muttererde gefüllt.

9.) Als nächste Schicht wird unverrottetes Material, wie z.B. Grasschnitt oder Stroh, mit grobem Kompost vermischt. Für diese Schicht ist z.B. Pferdemist sehr gut geeignet.

10.) Die Schichten müssen stets gut verdichtet werden, ansonsten sackt das spätere Hochbeet schnell ab.

11.) Die oberste Schicht, also die Pflanzschicht, sollte aus einem Gemisch aus feiner Muttererde und Komposterde bestehen. Nur so finden die Pflanzen sofort ausreichend Nährstoffe und bringen später gute Erträge.

12.) Durch die Verrottung der unteren Schichten sackt das Hochbeet langsam zusammen, sodass man die oberste Schicht jährlich etwas auffüllen muss.

Nach etwa sieben Jahren sind die mittleren Schichten vollständig verrottet und sollten erneuert werden.

Ein Hochbeet bietet nicht nur Pflanzen optimale Bedingungen zum Wachsen, sondern hat auch die perfekte Höhe für Kinder zum Gärtnern und zum Beobachten, wie alles heranwächst. Gleichzeitig bietet ein Hochbeet einen guten Schutz vor Schnecken und herumtobenden Kleinkindfüßen. =)

Wir haben in unser Hochbeet verschiedene Gemüsesorten, Salate, Kräuter und Erdbeeren gepflanzt. Außerdem noch zwei Lavendelpflanzen, die nicht nur hübsch aussehen, sondern auch gut riechen, vor Blattläusen schützen und wertvoll für Bienen sind.

Die Pflanzen haben wir übrigens ebenfalls mit Lilli, Lotte und Tom zusammen ausgewählt.

Außerdem hatten wir uns vorab einen groben Bepflanzungsplan ausgearbeitet.

Neben dem Lavendel wachsen in unserem Hochbeet nun Eisbergsalat, grüner und roter Kopfsalat, Karotten, Kohlrabi, Tomaten, verschiedene Sorten Gurken, Thymian, Schnittlauch, Petersilie, Kapuzinerkresse und Erdbeeren.

Das Hochbeet ist wunderschön geworden und wertet den Garten optisch richtig auf!

Micha hat das wirklich toll hinbekommen, oder? <3

Als ich klein war, habe ich immer mal wieder ein paar Bohnen im Garten gepflanzt. Ich fand es damals nämlich wahnsinnig spannend, das Wachstum dieser zu beobachten. Und auch das Ernten von Früchte und Gemüse hat mich schon immer fasziniert – ganz egal ob Beeren, Rhabarber oder Tomaten.

Für Kinder ist so ein Hochbeet etwas ganz Tolles! Sie können so viel beim Gärtnern, Pflegen und Ernten lernen! Und frischer bekommt man Kräuter, Obst und Gemüse nun wirklich nicht ins Haus. =)

Was die Optik und die Höhe des Hochbeets betrifft kann natürlich jeder, der sich ebenfalls ans Werk machen möchte, variieren. Es gibt vielerlei Möglichkeiten ein Hochbeet zu bauen und zu gestalten. Es gibt auch verschiedene Hochbeet-Bausätze, falls ihr euch das Ganze etwas einfacher machen möchtet.

Uns lag es allerdings am Herzen, das Ganze selbst zu bauen und dadurch ein ganz individuelles und persönliches Hochbeet entstehen zu lassen. Und es war uns wichtig, dass das Hochbeet optisch in unseren Garten passt und uns im Gesamten gefällt.

Wir sind sehr glücklich, dass wir nun ein eigenes Hochbeet haben, und sind gespannt, was wir dort mit der Zeit alles heranwachsen sehen werden!

Ich hoffe, wir konnten euch inspirieren!

Wir wünschen euch viel Spaß beim Bauen oder Nachbauen!

Alles Liebe,

Mari & Micha =)