Hallo ihr Lieben!
Heute habe ich einen sehr emotionalen Post für euch. Einen Post darüber, wie ich mich momentan fühle. Ein Post über all meine Ängste vor den bald anstehenden Veränderungen.
Lange Zeit lag der Umzug ins Eigenheim für mich weit in der Ferne. Doch so langsam realisiere ich, dass eben dieser Umzug bald ansteht, … dass er schon fast vor der Tür steht und leise anklopft.
Und dann jagt mir ein Schauer durch den Bauch, weil meine imaginäre Schutzmauer, die mich vor all diesen Ängsten und Sorgen schützte, zu bröckeln beginnt.
Plötzlich bekomme ich Angst. Plötzlich mache ich mir Sorgen. Plötzlich wird mir ganz anders. Plötzlich muss ich weinen.***
Nein, es ist nicht so, dass ich mich nicht freue oder nicht von dem Umzug und allem, was dazu gehört, überzeugt bin. Es ist nur so, dass mir ganz plötzlich und irgendwie eiskalt bewusst wird, dass es ernst wird. So richtig ernst. … Dass es bald vorbei ist, …das alte Leben in der gewohnten Umgebung, … der alte Alltag in den vertrauten vier Wänden, … die gängigen Prozedere in dem bekannten Umkreis.
Ich freue mich auf das Haus. Ich freue mich auf den Garten. Ich freue mich auf die Nähe zum Meer.Ja, ich freue mich auf alles.Aber trotzdem gibt es da auch das weinende Auge. Das Auge, mit dem man das bisherige Leben betrachtet, … sich davon verabschiedet.

Ich bin ein totaler Gewohnheitsmensch. Und in der jetzigen Gegend bin ich groß geworden. 27, 5 Jahre habe ich in dieser vertrauten Umgebung verbracht. Hier ging ich zu Schule, hier traf ich Freunde. Hier verbachte ich meine gesamte Ehe mit Micha. Hier wurde ich schwanger, hier wurde ich Mama. Hier ging ich einkaufen, hier ging ich spazieren. Hier kenne ich jede Gasse, jeden Winkel, jedes Haus.

Damals verschlug es mich für ein Jahr nach Bremen. Dieses eine Jahr war sehr hart und letztendlich kehrte ich in meine Heimat zurück. Und nun verlasse ich sie erneut. Nicht ganz so weit weg, aber doch weit genug, dass sich das gesamte Drumherum bald nicht mehr vertraut anfühlen wird.

Ich kenne den künftigen Wohnort, aber nicht gut und innig. Nur sehr oberflächlich. Deshalb wird alles neu sein: Die Tatsache, in einem Haus zu leben. Die Leute. Die Nachbarn. Die Geschäfte und die Menschen, die in ihnen arbeiten. Die Gegend. Der Kindergarten, … und auch die Freundeskreise der Kinder werden sich ändern.

Alles wird sich verändern.

Und das macht mir Angst.

Ich weiß nicht, ob und wer das verstehen oder nachvollziehen kann. Man ist ja nicht verrückt, nur weil da nicht die reine Freude in einem herrscht. Es ist einfach schwer zu realisieren, dass bald die komplette Gewohnheit wegfallen wird. Das ist ein bisschen, als würde einem der Boden unter den Füßen weggerissen werden.

Und dann geht man diesen Schritt ja auch noch für immer. Vermutlich. Vielleicht auch nicht. Aber erst mal ist es so geplant. Das klingt so endgültig und irgendwie auch beängstigend.

Am meisten scheut es mich vor dem neuen Kindergarten. Davor, die Erzieher/innen nicht mehr so gut und persönlich zu kennen. Ich hoffe sehr, dass Lilli und Lotte sich dort wohlfühlen werden.Für mich ist das alles ganz gruselig. Emotional betrachtet.Ich bin auch der Typ Mensch, der erst zu einem Smartphone gewechselt hat, als es um mich herum längst Normalität geworden war. … Ich bin ein Spätzünder, was Veränderungen betrifft.

Ich halte mich gern an Vertrautem fest. Das gibt mir ein Gefühl von Sicherheit.

Und ich bin unglaublich dankbar, so eine tolle Familie zu haben. Denn diesen Weg gehen wir gemeinsam. Hand in Hand. Micha, Lilli, Lotte und ich halten zusammen – ganz egal, was kommen wird.

In den letzten Wochen habe ich das Thema „Hausbau“ ziemlich von mir abgeschottet. Vermutlich weil mir bei all der Arbeit, dem Haushalt, dem Alltag mit zwei Kindern und den gesundheitlichen Problemen sonst der Kopf geplatzt wäre. Daher musste ich das tun. Als psychische Selbstschutzreaktion.

Ich habe die Hausbauplanung immer wie jemand Außenstehendes betrachtet. Ich habe gehandelt, geplant, entschieden und eben funktioniert. Aber die Tatsache, dass es sich dabei wirklich um unser Haus, um unsere Zukunft, um unser Leben handelte, war total surreal.

Doch nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich das alles nicht mehr abschirmen kann. Die Realität hat meinen kleinen Schutzwall durchbrochen und so kommt es, dass ich plötzlich von einer regelrechten Sturmflut aus Ängsten und Sorgen überflutet werde.

Ja, ich freue mich. Und ja, ich kann es kaum erwarten.

Aber dennoch habe ich Angst. Und ich glaube, das ist menschlich.

In diesem Sinne verbleibe ich heute mit einem recht melancholischen Abendgruß.

Alles Liebe,

eure Mari