Wenn man an Gewalt denkt, kommt einem zunächst körperliche Gewalt in den Sinn. Schläge, Misshandlungen und vieles mehr. Dabei geht Gewalt weit über das Körperliche hinaus. Es gibt so viele Formen von psychischer Gewalt – vor allem gegen Kinder. Es gibt Menschen, die diese Form der Gewalt mehr oder weniger bewusst ausüben, aber auch eine Menge Erwachsene, die vielleicht gar nicht wissen, dass gewisse Handlungen bereits an Gewalt grenzen.
Deshalb möchte ich heute über dieses Thema schreiben und dabei auf einige Formen der seelischen Gewalt aufmerksam machen, die vor allem Kinder betreffen.
„Gewalt“ ist natürlich ein sehr harter Begriff. Das ist mir schon klar. Doch so hart dieses Wort auch klingen mag, umso unscheinbarer sind die meisten Formen der seelischen Gewalt. Ich für meinen Teil definiere Gewalt als etwas Zerstörerisches und Verletztendes. Und etwas Bleibendes.
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Man muss nicht handgreiflich werden, um Kinder zu verletzen.
Es gibt viele Dinge, die Kinder prägen. Dinge, die aus Kinderaugen betrachtet schlimmer sind als aus denen eines Erwachsenen. Kinder können nicht so weit denken wie Erwachsene. Und sie können nicht alles verstehen. Fakt ist, dass sie ihre Eltern lieben und komplett auf sie angewiesen sind. Sie müssen hinnehmen, wie es ist, und haben keine Vergleiche. Sie können auch nicht, so wie wir Erwachsene es gern tun, irgendjemanden anrufen und darüber sprechen. Wenn sie etwas quält oder verletzt, brüten sie das meist ganz allein für sich aus. Je kleiner die Kinder sind, umso schwieriger wird das Ganze.
Doch was zählt eigentlich alles zu seelischer Gewalt? Wo fängt seelische Gewalt an?
Für mich sind das zum Beispiel folgende Punkte:
- ständiges(!) Anschreien und Schimpfen
- Ausgrenzung
- Desinteresse am Kind
- sinnlose Verbote
- sich über das Kind lustig machen
- Die Wegnahme liebster Gegenstände
- Drohungen und Angst machen
- zu hohe Erwartungen an das Kind
- deutliches Bevorzugen eines Geschwisterkindes
All da sind nur Beispiele. Es gibt noch viele weitere Formen seelischer Gewalt. Vielleicht sind einiger dieser Punkte auf Anhieb schwer nachvollziehen. Deshalb hilft es, sich die verschiedenen Formen anhand von Beispielen vorzustellen und sich dann selbst in die Lage eines Kindes zu versetzen.
So könnte beispielsweise die Wegnahme eines geliebten Gegenstands als eine Form von seelischer Gewalt arg übertrieben wirken. Aber was, wenn dem Kind tatsächlich die allerliebste Puppe weggenommen wird? Und das jedes Mal, wenn das Kind etwas „Falsches“ tut! Dann grenzt das schon sehr an Gewalt, weil es absolut unnötig ist. Manche Eltern drohen auch damit, geliebte Spielzeuge oder Kuscheltiere wegzuschmeißen, wenn das Kind nicht gehorcht. Das macht Kindern Angst. Genau wie viele andere Dinge auch.
Seelische Gewalt, die von Eltern gegen die eigenen Kinder geht, ist eine besonders verzwickte Konstellation, weil für Kindern genau die Personen, die eigentlich für Schutz, Fürsorge und Vertrauen stehen, diejenigen sind, die diese Gewalt ausüben. Für betroffene Kinder macht es das am schwierigsten.
Wir alle wissen, dass niemand perfekt ist. Jeder Mensch macht Fehler. Aber aus genau diesen kann man lernen und es künftig besser machen.
Es gibt viele Situationen, die uns Eltern überfordern. Aber auch viele, die unsere Kinder überfordern. Nehmen wir mal das Beispiel „Trotzanfall“. Für uns Eltern jedes Mal ein Horrorszenario – vor allem in der Öffentlichkeit. Für unsere Kinder ein wichtiger Entwicklungsschritt und ein unangenehmes Konstrukt aus Gefühlen, Gedanken, einem festen Willen und Ängsten. Als Eltern neigt man schnell dazu, noch mehr zu schimpfen, um den kindlichen Wutanfall endlich zu beenden. Oder man schickt das Kind aus dem Raum. Aber oft hilft es wesentlich besser, dem Kind aus diesem Gefühlskonstrukt herauszuhelfen. Denn einmal darin verheddert, fällt es ihnen oft schwer, da wieder herauszukommen.
Wisst ihr, was ich mal irgendwo gelesen habe? Das ist schon eine ganze Ecke her, hat mir aber schon in vielen Situationen sehr geholfen. Irgendwo stand mal, dass man Kinder in den Momenten, in denen sie einen so richtig an den Rande der Verzweiflung treiben, einfach umarmen soll. Das kommt natürlich immer auf die Situation an. Ich spreche jetzt vor allem von den Konflikten, bei denen eines zum anderen führt und sich Kind und Eltern immer mehr in eine (sinnlose) Sache hineinsteigern.
Irgendwann wird man als Mutter (oder Vater) innerlich rasend und wirklich sauer und genervt. Doch bevor man dann noch mal lauthals drauf lospoltert, was ohnehin zu nichts führt, … außer dazu, dass Mutter (oder Vater) und Kind sich noch schlechter fühlen, kann man auf das Kind zugehen und sagen: „Das ist doch gerade alles blöd. Wollen wir uns einfach mal in den Arm nehmen und drüber reden.“
Das bewirkt Wunder, ich sag es euch! So eine Umarmung beruhigt sofort. Und zwar beide Seiten.
Jede Form von Gewalt ist grausam. Darum sollten wir alles geben, damit Kinder ohne Gewalt aufwachsen.
„Unser Alltag ist ihre Kindheit“, heißt es doch so schön. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.
Alles Liebe,
eure Mari
Gut geschrieben und beim „in-den-Arm-nehmen“ bin ich ganz bei dir. Unsere Tochter hatte diese „Anfälle“ mit ca. 3 Jahren. Ich habe sie mir dann ganz fest in den Arm genommen und sanft geschaukelt und ein wenig gesummt. Aus dem steifen Kind wurde ein ganz ruhiges, innerhalb weniger Minuten.
Liebe mari,
Das hast du wirklich schön geschrieben! Ich bin erst seit kurzem Mutter und habe mich mit dem Thema noch so gar nicht befasst… Danke dir! Ich werde sehr darauf achten und den Tipp das Kind dann einfach in den Arm zu nehmen im Hinterkopf behalten.
Hab noch einen schönen Abend,
Lg Christine
Mari das hast du so schön geschrieben. Vielen Dank :)
Hallo Mari, ich denke es kommt wirklich auf die Situation an und wie das Kind sich verhält… Der Text hat mich nachdenklich gemacht bzw habe ich mich vor einiger Zeit selber sehr damit beschäftigt… Unser 3jähriger Sonnenschein bringt mich sehr oft an meine Grenzen und immer wieder versuch ich mich einen Teil hineinzuversetzen. Wie kann ich im Alltag geduldiger sein, wenn ich schon zum 7 Mal sage, dass etwas nicht geht oder er das nicht machen soll, weil…(irgendein Beispiel…er kratzt oder hinhaut und einem das weh tut oder er sich nach dem 4ten Mal anziehen das 5te Mal wieder auszieht…)… Weiterlesen »
Liebe Manuela, ja, es kommt wirklich oft auf die Situation an. Das ist wirklich wahr. Und wie du schreibst: Wir selbst erinnern uns auch an viele Dinge zurück, oder? Es ist nicht immer einfach. Man kann nicht immer perfekt und richtig handeln. Perfekt sowieso nicht. Aber man kann ständig an sich arbeiten dazulernen. Ich mache auch viele Fehler und manchmal ärgere ich mich abends über mich selbst. Deswegen rufe ich mir mittlerweile immer öfter gewisse Grundgedanken in den Kopf. Das hilft ungemein.
Sehr schöne Worte und toll, dass Du das mal so ausgesprochen hast!
LG
Nele E.
Ganz toll geschrieben Mari. Leider kenne ich es von der Familie meines Patenkind zu dem ich nun leider keinen Kontakt mehr habe,weil ich das Thema angesprochen habe, dass ich persönlich die Art und Weise wie mit den Kindern umgegangen wird nicht schön finde. Das war dann wohl zu viel. Und ich habe mir immer geschworen meine Tochter (gerade mal fast 4 Monate ) wird sowas nicht erleben müssen. Klar kann jedem Mensch mal der Geduldsfaden reißen und man schreit mal kurz drauf los, aber es sollte einfach einem Kind gegenüber nicht passieren. Dann lieber kurz den Raum verlassen tief durchatmen… Weiterlesen »
Liebe Mari,
ich finde es großartig, dass du auch immer wieder solche Themen anschneidest, da du wahnsinnig viele Follower hast. Sei es das Thema Tragen, Stillen oder wie heute das Recht auf eine komplett gewaltfreie Erziehung. Für mich gehört zu den „top“ Grausamkeiten der seelischen Gewalt die Methode des Liebesentzugs. Denn gerade wenn unsere Kinder uns durch Trotzanfälle/ Wutanfälle etc. zur Verzweiflung bringen, brauchen sie uns doch am meisten. <3
Alles Liebe
Mirja
Oh ja, absolut. Das denke ich auch. Sie können einen rasend machen, wenn sie wütend/bockig/trotzig sind, aber eigentlich ist es für das Kind selbst ohnehin schon Strafe genug, sich in dieser Phase/Situation zu befinden. Weißt du, was ich meine?
Ja genau, denn sie sind ja meistens total überfordert mit den ganzen Gefühlen die gerade in ihren kleinen Körpern aufsteigen und müssen erst lernen damit umzugehen und genau dabei sollten wir Ihnen helfen. Helfen die Gefühle zu erkennen, sie zu benennen und Ihnen einen Weg zeigen aus dem Gefühlschaos rauszukommen. Zum Beispiel „Ja ich verstehe dass du wütend bist. Du bist wütend, weil …. Das ist auch wirklich ärgerlich. Vielleicht hilft es dir wenn…“
Liebe Mari, wunderschön geschrieben ! Das mit dem umarmen habe ich auch schon mal festgestellt und nehme mir jetzt vor , es viel öfter zu machen . Manchmal braucht man einen kleinen Denkanstoß … In den Arm nehmen ist so viel schöner und ich spüre manchmal richtig , wie unser Trotzkopf dann weich wird. Man muss sich viel mehr selbst reflektieren , ich reagiere manchmal auch nicht angemessen , stelle ich gerade fest :-( , besonders wenn es mal ein Tag ist , wo mir durch Müdigkeit die Geduld fehlt . Aber wie du schon so schön geschrieben hast ,… Weiterlesen »
Ein wirklicher schöner und wichtiger Artikel, vielen Dank!! Ich bin da ganz bei Dir. Strafmaßnahmen wie das Wegnehmen von lieben Kuscheltieren halte ich nicht nur für gemein, sondern auch pädagogisch für unsinnige – welche Lektion sollen die Kinder denn daraus lernen?? Ich überlege mir mittlerweile bei jedem „Nein“ ganz genau, ob es jetzt wirklich wichtig und sinnvoll ist, oder ich eigentlich nur „Nein“ sagen möchte, weil es mir die aktuelle Situation erleichtert oder ich mein Tagespensum schneller erledigen kann. Kinder müssen ohnehin schon so häufig damit leben, was und wieviel wir entscheiden, dass es ganz wichtig ist, ihnen einen möglichst… Weiterlesen »
Dem habe ich nichts hinzuzufügen. =)
Liebe Mari, das hast du wirklich gut geschrieben! Als Erzieherin und (noch frische) Mami kann ich dir da nur zustimmen.
Liebe Mari,
sehr schön geschrieben und so wahr! Du sprichst mir aus dem Herzen.
Liebe Grüße
Dagmar
Zählt es zu seelischer Gewalt, wenn ein Mutter ihrem 4-jährigem Kind von ihren Sorgen und Problemen erzählt,ihr Herz ausschüttet, z.B. den Vater oder wesentlich ältere Geschwister betreffend? Und das laut schluchzend auf der Toilette eines Lokals?
Dazu würde mich eure Meinung interessieren.
Jo, jetzt keine 4 mehr
Hallo Jo, ich selbst kenne solche Situationen nicht ganz, aus meiner eigenen Kindheit nur ein kleines bisschen, aber in abgeschwächter Form, schlechtes Reden über Geschwister zum Beispiel, was für mich immer grausam war, weil ich nicht zwischen den Stühlen stehen wollte und es allen Recht machen wollte und auch alle gleich lieb hatte. Was deinen Fall betrifft, meine ich, dass ich mal gelesen oder gehört habe, dass das eine Sonderform der seelischen Gewalt ist, also etwas, das doch ein wenig komplizierter ist. Dazu gehört zum Beispiel auch, wenn sich Eltern streiten und dann gegeneinander hetzen oder dem Kind alle schlechte… Weiterlesen »
Sehr schöner Artikel. Mir fallen noch zwei Dinge ein: Ein weinendes Kind zu ignorieren (neulich erst wieder gesehen) und Kindern nicht zuzuhören. Auch das kann sehr verletzen!
Oh, das stimmt! Da gebe ich dir Recht.
Liebe Mari, dein Bericht ist total gut geschrieben. Ich arbeite in einer Wohngruppe für Kinder. Viele von ihnen haben genau das erlebt und zwar über Jahre. Es ist wie du sagst etwas bleibendes, was auch die Zukunft der Kinder häufig erschwert. Vielen Dank für die aufrüttelnden Worte :)
Hi Mari, da sprichst du mir aus dem Herzen. Wenn bei uns mal alles drunter und drüber läuft, die Kinder sich in den Haaren haben, schreien, hauen etc. ist es das schlimmste, als dritte Person auch noch mitzuschreien. Kinder können meistens gar nicht nachvollziehen, was sie falsch gemacht haben. Und du hast Recht, wenn Kinder etwas Schlimmes sehen oder generell etwas, das ihnen Angst macht, fressen sie es in sich hinein, wenn man nicht mit ihnen darüber spricht. Schwieriger wird es aber leider, wenn man gar nicht davon weiß, dass das Kind gerade etwas Schlimmes erlebt hat. Bei uns war… Weiterlesen »
Hallo liebe Julie, danke für deinen Post. Oh Mann, da sieht man es wieder, was Kinder so sehr und intensiv beschäftigen kann, oder? Die Sache mit der Katze zum Beispiel. Das ist es eben. Kinder nehmen Dinge ganz anders und oft auch viel sensibler wahr.
Liebe Mari, wieder ein so schöner Text, voll Wärme, der eure Vorstellung von Familienalltag und dem Umgang miteinander spiegelt, den man immer wieder in euren Bildern sieht. Die Blicke auf eure Kinder, die schützenden Hände am Kind. So sehr wir es uns auch wünschen, bei Müdigkeit und Angespanntheit aus anderen Situationen, reagiert man auch mal falsch. Wir gehen hier ganz viel raus und spazieren nach langen Tagen bei der Arbeit und in der Kita und haben gemerkt wie gut es tut einfach zu laufen und den restlichen Tag mit einem gemeinsamen schönen Erlebnis zu beginnen. So anstrengend diese Trotzphase auch… Weiterlesen »
Liebe Mari,
Sehr wichtiges Thema, dass du angesprochen hast. Als ich neun war schrieb mein Klettertrainer mit einem Permanentstift links/ rechts gut sichtbar auf meine Hände. Es dauerte eine Ewigkeit es abzuwaschen und noch dazu musste ich damit in die Schule wo ich ohnehin schon gemobbt wurde.
Erwachsene müssen mehr sensibel sein und wie du sagst, manches scheint nicht verletzend aus der Sicht der Erwachsenen aber Kinderaugen sind noch nicht so abgehärtet, sie tragen nicht Linsen, die dafür sorgen, dass Worte oder Taten einfach abprallen.
Danke für den tollen Text liebe Mari. Das kann man gar nicht oft genug lesen und sich Gedanken drüber machen! Bei mir wirds immer schwierig, wenn ich nicht genug Schlaf hatte. Da merk ich selbst, wie wenig (nervlich) belastbar ich dann den Kindern gegenüber bin. Aber ich arbeite daran und geh jetzt sofort ins Bett ? Gute Nacht!
hinzufügen kann ich noch, dass es sogar der Erwachsene später nicht erzählen darf, weil es andere nicht nachvollziehen wollen. Es ist für Außenstehende zu kompliziert und sie wollen so etwas nicht hören.
Helfen kann hier eine eindeutige Reaktion, die zeigt, dass man das gar nicht gut findet.
Und ja, meine Lieblingspuppen und Stofftiere kamen alle in den Müll bis auf ein oder zwei. Und meine Kinder dürfen heute viele davon haben. Niemals würde ich was,tun, es gibt weiß Gott passendere Methoden, ein Kind zu etwas zu bewegen oder anzuregen oder was auch immer,
Liebe Mari,
Deine nachdenklichen Texte regen extrem zum Reflektieren an. Ich bin ganz bei dir, dass Kinder viel leichter durch Worte zu verletzen sind. Ich denke, jeder kennt die Situationen, wo man außer Haut fahren möchte. Nicht umsonst gibt es den Spruch: „Liebe mich dann, wenn ich es am wenigsten verdient habe, denn dann brauche ich es am meisten.“
Und mit den Kindern reden ist ganz wichtig, sie verstehen es schon in jungem Alter, auch sich zu entschuldigen. Das kann meine Mutter bis heute nicht.
Der Spruch geht unter die Haut …
Kenne ich von meiner Mutter auch die mir so häufig Vorwürfe gemacht hat angeschrien , beleidigungen, geschlagen sogar, eine Entschuldigung soweit ich mich erinnern kann gab es nie.
Das hast du echt toll geschrieben! Unterschreibe ich so!Damit hast du völlig Recht
Ein wirklich sehr guter Artikel, der sehr zum Nachdenken und zur Selbstreflexion anregt. Da gebe ich meinen Vorschreiberinnen uneingeschränkt recht. Bei uns verfehlen Umarmungen in „brenzligen“ Situationen ebenfalls nie ihre Wirkung. Auch Kitzeln und gemeinsam Herumblödeln nimmt oft innerhalb von Sekunden die Anspannung heraus. (Auf einer niedrigen Eskalationsstufe.) Alles Liebe – mach weiter so!
Hallo Mari, das beschriebene Erlebnis ist mein frühestes Kindheitserlebnis, das ich faktisch auf dem Schirm habe. Dabei war gar nicht vorrangig, andere Familienmitglieder schlecht zu machen, sondern seine mütterlichen Sorgen auf dem Kind abzuladen. Eine meiner deutlichsten Wesenszüge ist heute, mich für alles schuldig zu fühlen, alles verantworten zu wollen und ständig ein schlechtes Gewissen zu haben (das gehört ja schon natürlicherweise zu uns Mamas dazu). Genau HEUTE kam mir erstmals der Gedanke, dass dieses Erlebnus mit 4 Jahren die Initialzündung für die schwere Last auf den (damals) kindlichen Schultern war… Ich war ja noch ne Weile Kind, mit der… Weiterlesen »
Gänsehaut am frühen Morgen.
Mari! Das ist MEIN Satz : “ Liebe mich am meisten, wenn ich es am wenigsten verdient habe.“
Meine älteste Tochter steckt mitten in der Pupertät, und wie oft hat mich eine scheinbar simple Geste – eine Umarmung – schon aus den eingefahrensten Situationen befreit.
Danke, dass du das hier so schön niedergeschrieben hast!
Liebe Grüße
Nancy
Liebe Mari, so ein schöner Text, der mich total zum Nach- und Umdenken gebracht hat. Meine Tochter (2) ist grad mitten in die Trotzphase reingerutscht und das vor allen Dingen, wenn wir unterwegs sind. Gern beim Einkaufen nach der Arbeit, wenn ich irgendwie noch im Stress bin. Ich hab es bisher immer mit Worten versucht und ich gebe zu ab und zu auch mit „stehenlassen“ (hab sie natürlich immer im Auge). Aber es bringt wirklich nichts und macht uns beide manchmal nur noch wütender. Ich werde es jetzt wirklich mal mit der Umarmung versuchen oder mit der Auflockerung der Situation.… Weiterlesen »
Ich debje das Problem vieler Eltern ist per SE nicht die Blindheit gegenüber seelischer oder körperlicher Gewalt, die meisten wissen schon ganz gut,dass das was sie da tun nicht OK ist, sondern vielmehr die Machtlosigkeit die man gegenüber dem eigene Kind sieht. Vermeintlich. Dabei waere das Problem gar nicht SK gravierend wenn man sich klar macht dass Kinder weder das Eigentum noch die besten freu de der Eltern sind. Sondern man als Eltern lediglich die Aufgabe hat,diese Menschen zu verantwortungsbewussten Mitgliedern unserer Gesellschaft zu erziehen. Dabei ist Respekt voreinander sehr wichtig.nicht nur das die Eltern den vor dem kindern haben… Weiterlesen »
Wunderbar geschrieben! Es ist nicht immer leicht den Alltag, gerade mit mehreren Kindern zu meistern. Da bringen einen manchmal schon kleine Sachen aus der Bahn. Schreien oder brüllen ist nie eine Lösung. Wer schreit, hat Unrecht – habe ich mal gelesen. Aber manchmal ertappe ich mich selber dabei, das ich, nachdem ich eine Aufforderung das xte Mal wiederholt habe, auch lauter werde. Was mir dann sofort leid tut, das Geschehene aber nicht rückgängig machen kann. Wie Manuela schon schrieb finde ich es wichtig, sich beim Kind zu entschuldigen. Meine Kinder sollen lernen, das wir Eltern auch nicht unfehlbar sind, auch… Weiterlesen »
Ich finde, dass die schwierigen Situationen 1. immer komplexer werden, je älter die Kinder sind. Da muss man als Eltern oft „auf Zack“ sein und sich in sekundenschnelle für einen Weg entscheiden und 2. entstehen mit der Zeit „trigger“ / „knöpfe“ die das Kind nur „drücken“ muss, und schon ist man drin im schönsten Streitmodus. Oft sind das dann Dinge, über die man schon 10000000x gestritten/geredet hat. Dazu die Erwartung, dass es sich doch mal erledigt haben könnte, das Kind ist doch kein Kleinkind mehr, wie oft soll man das denn noch durchleben,etc. Wenn Mama oder Papa dann noch gestresst… Weiterlesen »
Ein guter Artikel! Ich könnte sofort bei allen Punkten innerlich nicken und empfinde sie auch alle als Gewalt. Ganz schlimm finde ich auch, Kinder irgendwo alleine stehen zu lassen und weiterzugehen, nach einem kindlichen Wutanfall, oder sie alleine in ihr Zimmer zu schicken. Dazu fällt mir ein Erlebis ein, an welches ich auch heute noch dauernd denke und das mich nicht mehr los ließ: wir waren vor einem halben Jahr bei damals guten Freunden, die und wir hatten beide einen Sohn von damals 1,5 Jahren. Ihr Sohn malte Wände an und sollte zur Strafe in sein Zimmer, danach wurde die… Weiterlesen »
Hallo Mari,
ich bin ja nun wirklich immer von deinen Beiträgen begeistert.. aber dieser Beitrag ist SO besonders!
Ich studiere Soziale Arbeit, mich hat der Beitrag also nicht nur im persönlichen Bereich, sondern auch im zukünftig beruflichen- sehr berührt.
DU hast eine unglaubliche Gabe so grundlegend Wichtiges in Worte zu verpacken, dass ich dir das auch einfach mal sagen musste.
DANKE für diesen tollen Beitrag zum Abend…
Und euch ab morgen ein schönes Wochenende… ihr Lieben :)
Herzlichst,
Julia
Das hast du lieb geschrieben. Vielen Dank!
Liebe Mari,
ich würde gerne ein riesig großes Herz hier hinmalen….denk Dir das bitte einfach.
Ganz liebe Grüße, Aleks
TOLL!!! Wieder so toll geschrieben!! Wirklich….!!!! Mehr gibt es dazu eigentlich gar nicht zu sagen…!!
Ein toller Beitrag, doch vieles sagt sich so einfach. Gibt es bei dir keine Grenzen oder Konsequenzen? Das würde mich mal interessieren.
Huhu! Doch, die gibt es bei uns auch, aber keine Strafen. Es sind dann eher ganz klare Neins und man spricht auch anschließend drüber. =)
Liebe Mari, Ich lese sehr gerne Deine Posts. Sie sind sehr wärmend für Herz und Seele. Allerdings kann ich bei diesem Text nicht in allen Punkten zustimmen. In vielerlei Hinsicht kommt es auf das Kind und die Situation an. Unsere Tochter war schon von Geburt an der willenstärkste Mensch den ich je kennenlernen durfte und das erste Lebensjahr war das härteste Jahr was ich je erlebt habe. Ich war fast das ganze Jahr alleine mit ihr und hab mich an all die tollen Ratschläge die von Büchern, Müttern, Freunden usw. gegeben wurden gehalten. Die Konsequenz war, dass unser Kind noch… Weiterlesen »
Wir sind etwas Ratlos meinem Sohn wurde schon das geteilte Sorgerecht vom Berliner Familien Gericht zugesprochen doch die seelischen Qualen für den kleinen 8 jährigen Sohn werden immer Schlimmer Schlagen darf ihn die Mutter und der Stiefvater nicht mehr jetzt wird mit Heim gedroht und das er weit weg ist von Papa so das er ihn nicht mehr sieht. Unser kleiner Enkel droht seelisch zu Erkranken. Das Jugendamt kommt gehe die Mutter nicht an ihr ist auch ein Gerichtsbeschluss scheiss egal.
Hallo Werner, das tut mir sehr leid. Ich hoffe, ihr habt die Kraft, weiter dran zu bleiben und euerm Sohn und euerm Enkel so gut es geht zu helfen. Schau mal hier: https://www.odabs.org/ Da findet ihr möglicherweise Hilfe und könnt Beratungsstellen suchen. Liebe Grüße und alles Gute, Mari
Hallo, liebe Mari, aufmerksam habe ich deinen schönen Bericht gelesen. Ja, auch ich habe als Kind seelische Gewalt erleben müssen – und zwar von meiner Mutter. Ich kam mit einer leichten Behinderung an der linken Hand zur Welt – und meine Mutter hat mich nicht so genommen, wie ich bin. Sie hat mich seelisch gedemütigt, weil sie ein anderes Kind wollte. Ich selber war immer sehr emotional in meiner Kindheit, was ich heute noch bin. Meine Frau freut sich darüber und findet das gut. Meine Mutter ist ein typisches Kriegskind des 2. Weltkriegs, ich die sogenannte Nachkriegsgeneration. Eine Psychotherapie brachte… Weiterlesen »