Wie ich neulich bereits im Wochenendpost ankündigte, möchte ich das Thema „Schnuller-Entwöhnung“ bzw. „Schnullerfee“ noch mal in einem ganz eigenen Post aufgreifen. Ich finde, das ist ein wichtiges Thema, über das leider viel zu wenig gesprochen wird.

Vielen Mamas und Papas ist es unangenehm, wenn ihre Kinder (über lange Zeit) einen Schnuller benutzen. Da das Abgewöhnen aber oftmals gar nicht so einfach ist, stehen wir Eltern eben manchmal vor einer kleinen Herausforderung. Und so manches Mal ertappt man sich sogar dabei, den richtigen Zeitpunkt für die Schnuller-Entwöhnung aus irgendeinem Grund noch weiter hinauszuzögern.

 

Schnuller für die Schnullerfee

 

Ich gestehe, dass es bei uns nicht ganz anders lief. Lilli gab ihren Schnuller mit 2,5 Jahren ab. Lotte ihre nun ebenfalls mit etwas mehr als 2,5 Jahren. Bei beiden warteten wir auf den Zeitpunkt, an dem man gut mit ihnen über das Schnuller-Thema sprechen konnte.

Bei Lilli warteten wir außerdem Lottes Geburt ab und gaben ihr dadurch noch etwas mehr Zeit mit Schnuller. Denn die Veränderung, plötzlich ein weiteres Babylein in der Familie zu haben, empfanden wir doch als recht groß und wollten ihr nicht paralllel den Schnuller abgewöhnen.

Bei Lotte warteten wir unseren großen Umzug ins Haus und die Eingewöhnung im neuen Kindergarten ab. Da mittlerweile aber beides total unproblematisch vollbracht ist, haben wir nun endlich diesen Schritt gewagt. Lotte nahm den Schnuller ohnehin nur zum Schlafen, … also nur nachts, denn Mittagsschlaf hält sie ja schon lange nicht mehr.

Bei Lilli war es damals ähnlich. Als der Schnuller noch noch zum Schlafen benötigt wurde, verabschiedeten wir uns von ihm.

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Wichtig ist, dass man das Kind eine gewisse Zeit auf diesen besonderen Tag vorbereitet. Wir haben das Thema „Schnullerfee“ vor dem besagten Tag oft besprochen und den genauen Zeitpunkt  immer wieder benannt. So kam das Abgeben des Schnullers nicht plötzlich aus heiterem Himmel.

Außerdem ist natürlich – und vor allem – die Konsequenz der Eltern gefragt. Wenn man sich gemeinsam mit dem Kind für das Abgeben des Schnullers entscheidet, dann sollte es von diesem Zeitpunkt an auch kein Zurück mehr geben.

Und nicht zuletzt sollte man sich vorher genau überlegen, welche „Methode“ der Schnuller-Entwöhnung man wählt. Da gibt es ja einige. Micha und ich finden die Geschichte mit der Schnullerfee am schönsten. Und da diese Geschichte schon bei Lilli so gut funktioniert hat, wählten wir diese Variante auch dieses Mal als kleine Unterstützung.

 

Lotte packt Schnuller ein

 

Und so packte Lotte am Abend des besagten Tages all ihre (angesammelten) Schnuller samt Schnullerboxen ein.

Sie hat das wirklich ganz allein gemacht und war auch absolut stolz dabei. Anschließend legte sie das verpackte Paket vor die Haustür.

Micha und ich wiederholten die Geschichte der Schnullerfee an jenem Abend wieder und wieder. Wir erklärten ihr, dass die Schnuller in der folgenden Nacht abgeholt werden und es dafür am nächsten Tag ein Geschenk geben wird.

 

Für die Schnullerfee

Für die Schnullerfee 2

 

Das abendliche Einschlafen dauerte ohne Schnuller etwa eine Stunde länger als üblich. Im Bett weinte Lotte dann nämlich doch sehr und fragte immer wieder nach ihrem geliebten Schnuller. Und ihr wisst sicher, was für große Krokodilstränen über Kinderwangen kullern können und was für Hundeblicke die Kleinen in solchen Situation aufsetzen können.

Da fällt einem das Ganze als Mama und/oder Papa natürlich doch etwas schwer. Deswegen sorgte ich auch dieses Mal für Unterstützung der elterlichen Konsequenz und zerschnitt die Schnuller kurz nachdem Lotte ins Bett gegangen war, um sie gleich darauf direkt in den Müll zu werfen. So waren die Schnuller auch wirklich nicht mehr greifbar.

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Irgendwann beruhigte Lotte sich dann doch und wir unterstützten sie einfach mit Kuscheleinheiten beim Einschlafen.

Nachts wachte sie dann erneut auf und weinte bitterlich und ganz schlaftrunken nach ihrem Schnuller. Da mussten wir die ganze Geschichte erneut erklären. Wieder und wieder. Wir versuchten dabei aber, elterliche Emotionen auszuklammern. Wir „bemitleideten“ Lotte daher nicht, sondern blieben beim Schnuller-Thema ganz sachlich.

„Die Schnuller sind doch abgeholt worden, mein Schatz. Von der Schnullerfee. Wir haben keine Schnuller mehr. Du bist doch jetzt schon groß.“

Und nicht: „Ach, Lotte, ich weiß wie schwer das ist!  Es tut mir auch so… leid, aber das muss nun einfach sein.“

Wie gesagt, wir blieben sachlich. Genau so habe ich das übrigens damals auch gut mit dem Abstillen hinbekommen. =)

 

Geschenk von der Schnullerfee

 

Am nächsten Morgen war der größte Kummer vergessen. Lotte wachte in der Nacht auch kein weiteres Mal auf.

Stattdessen flitzte sie schon am frühen Morgen die Treppe hinunter und suchte nach dem versprochenen Geschenk. Außerdem überprüfte sie, ob die Schnuller auch tatsächlich abgeholt worden waren. Als sich diese Tatsache bestätigte, kam sie ganz aufgeregt zu uns ins Zimmer gelaufen und verkündete die großen Neuigkeiten. Sie war ganz aufgeregt und wirklich stolz auf sich. Das merkte man total. Sie betonte immer wieder, wie groß sie nun schon sei und dass die Schnullers nun an Babys weitergegeben werden dürften.

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Als Geschenk bekam Lotte von uns einen kleinen Spielzeug-Tierarztkoffer. Lilli besitzt nämlich bereits einen Arztkoffer und die beiden spielen total gern damit. Aber Lilli möchte nicht immer teilen und dadurch gibt es oft ein bisschen Streit um das besagte Objekt. Darum hat Lotte nun ihren ganz eigenen  Arztkoffer bekommen und schleppt diesen bis heute – also über eine Woche später – den halben Tag lang mit durchs Haus.

 

Geschenk von Schnullerfee

 

Die folgenden Abende thematisierte Lotte beim Zubettgehen immer wieder, dass sie zum Schlafen doch gern einen Schnulli hätte.

Micha und ich blieben aber weiterhin sachlich und wiederholten immer wieder, dass die Schnuller bereits weg wären. Und manchmal lenkten wir Lotte auch einfach ein bisschen ab, indem wir zusammen herumalberten oder sie durch Kitzeleinheiten vom eigentlichen Thema abbrachten.

Seitdem fragt sie zwar zwischendurch immer mal wieder nach ihrem Schnuller, betont aber ebenso häufig, dass sie gar keinen Schnuller mehr braucht. Die Nächte schläft sie gut durch und fragt nicht mehr nach dem Schnuller.

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Nun bin ich natürlich sehr neugierig, wie das bei euch so ist und war!

Haben/hatten eure Kinder überhaupt einen Schnuller? Und wenn ihr bereits eine Schnuller-Entwöhnung hinter euch habt, wie lief diese bei euch ab und in welchem Altern fand sie statt? Und an alle, die noch eine vor sich haben: Wann und wie plant ihr sie?

Ich bin total gespannt und freue mich auf eure Antworten und Erfahrungen,

eure Mari =)