Weihnachten naht. Tag für Tag. Eltern, Großeltern, Freunde, Nachbarn und Verwandte machen sich immer mehr Gedanken um die (perfekten) Geschenke. Alle wollen ihren Liebsten etwas Gutes tun, … sie überraschen, … ihnen eine Freude bereiten. Das gilt vor allem in Hinblick auf Kinder. Dadurch kommen am Ende nicht selten viel zu viele Geschenke zusammen. Das haben Micha und ich schon häufig erlebt. Freunde berichten von ähnlichen Erfahrungen.

Aber sind so viele Geschenke wirklich gut oder bewirken zu viele Geschenke genau das Gegenteil? Wie fühlen sich Kinder, wenn sie so vor einem Berg Geschenke stehen – erst hübsch verpackt, dann ausgepackt?

Das Thema ist nicht besonders einfach, weil es – wie immer – viele verschiedene Ansichten dazu gibt. Darum schreibe ich hier ausschließlich das nieder, was ich dazu denke und was Micha und ich für Erfahrungen mit solchen Situationen gemacht haben. Außerdem würde ich mich freuen, wenn ihr anschließend eure Erfahrungen und Meinungen dazu in Form eines Kommentars hinterlasst. =)

 

Thema Geschenke (2)

 

Zu viele Geschenke gab es hier schon, bevor es diesen Blog gab. Denn damals war Lilli das erste Baby in der gesamten Verwandtschaft und im gesamten Freundeskreis. Demnach wollten ihr alle gleichzeitig ständig etwas Gutes tun. Zu Ostern, zum Geburtstag, zu Weihnachten und auch einfach zwischendurch.

Lilli war das oft zu viel. Als sie noch ganz klein war, nahm sie das Ganze teilweise kaum wahr. Und mir als Mutter fiel es schwer, damit umzugehen. Denn ich hatte immer das Gefühl, zwischen den Stühlen zu stehen, weil ich ja wusste, dass alle es nur gut meinten. Aus diesem Grund wollte ich niemanden verletzen.

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Als es das erste Mal zu viel des Guten wurde, … und das war an Lillis 2. Geburtstag, nahm ich mittendrin, als Lilli schon längst mit ausgepackten Spielzeugen spielte und die noch verpackten gar nicht mehr beachtete, einige Präsente weg und legte sie zur Seite. Denn ich sah, dass all die schönen Dinge, die Lilli bereits ausgepackt hatte, genügten. Vollkommen.

 

Thema Geschenke (4)

 

Jedes Jahr nahmen Micha und ich uns vor, etwas gegen den „Geschenke-Konsum“ zu tun. Das Ganze einzuschränken und etwas gegen die daraus resultierende Reizüberflutung zu unternehmen. Aber leichter gedacht als getan. Und so wurde es sogar mehr statt weniger, weil von demjenigen noch eine Kleinigkeit kam und von dem. Hier noch ein Geschenk und dort noch ein kleines Päckchen …

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Dieses Jahr haben Micha und ich ein für alle Mal genug. Deshalb haben wir vor einiger Zeit auch die Kinderzimmer ausgemistet – mit den Mädels zusammen natürlich. Uns war plötzlich alles viel zu viel. Wir haben uns richtig „erdrückt“ gefühlt. Deshalb landete alles, womit nicht gespielt wurde, im Flohmarkt oder bei Freunden. Außerdem haben wir dieses Jahr ganz ausdrücklich an Oma und Opa sowie an Freunde und Bekannte weitergegeben, dass bitte nichts zu Weihnachten gekauft wird. Auch keine zusätzlichen Adventskalender oder zig Geschenke zu Nikolaus. Micha und ich haben einen einzigen Adventskalender für Lilli und einen einzigen für Lotte gefüllt. In die einzelnen Säckchen befindet sich jeden Tag eine kleine Sammelfigur und eine Süßigkeit. Und das reicht völlig.

Und auch an Nikolaus gab es dieses Jahr nur Mandarinen, Nüsse, ein paar Süßigkeiten und zwei kleine Spielzeuge (je eine Spielzeug-Flöte und ein Kinder-Puzzle). Zu Weihnachten schränken wir das Schenken ebenfalls ordentlich ein. Micha und ich fühlen uns mit zu vielen Geschenken für die Kinder nämlich absolut unwohl. Wir mochten das noch nie. Das klingt vielleicht ziemlich hart, aber wir finden, dass zu viele Geschenke und Spielzeuge Kinder überfordern. Das haben wir oft genug selbst erlebt. Umso schöner ist es, wenn Kinder einen großen Herzenswunsch erfüllt bekommen und dazu ein paar Kleinigkeiten erhalten. Lieber weniger Spielzeug, auf das sie sich dann voll und ganz konzentrieren können, statt so viel, dass sie gar nicht wissen, womit sie zuerst spielen sollen.

 

Thema Geschenke (3)

 

Wenn ich an meine eigene Kindheit zurückdenke, weiß ich noch ganz genau, dass ich jedes Jahr einen besonderen Wunsch hatte. Zum Beispiel ein Parkhaus aus dem Spielzeugkatalog. Oder, als ich etwas älter war, einen Game Boy. Oder etwas Tolles von Playmobil. Als ich diese Sachen dann an Heiligabend auspackte – eine dieser Sachen pro Weihnachtsfest – war ich das glücklichste Kind. Ich habe mich riesig gefreut und nicht nur an jenem Weihnachtsabend, sondern auch die darauffolgenden Tage ununterbrochen mit der neuen Errungenschaft gespielt. Weitere Kleinigkeiten wie Bücher und Hörspiele waren tolle Zusatzfreuden. Das weiß ich noch ganz genau.

Und genau diese Wertschätzung von Geschenken möchten Micha und ich an Lilli, Lotte und Tom weitergeben.

Vermutlich sieht das Thema jeder anders. Und ich weiß auch, dass Großeltern manchmal kaum auszubremsen sind. Aber eigentlich geht es an Weihnachten doch in erster Linie um die Gemeinsamkeit, das Beisammensein, ein besonderes Essen, einen Spaziergang durch den Schnee, den Besuch der Kirche, den beleuchteten Weihnachtsbaum und so vieles mehr. Es geht um Erinnerungen und Emotionen und nicht darum, die Wunschzettel wie Einkaufslisten abzuarbeiten. Oder wie seht ihr das?

Wie gesagt, ich spreche hier nicht nur von uns, sondern von unzähligen Geschenkebergen, die ich in den letzten Jahren bei vielen Familien zu sehen bekommen haben. Sowohl an Weihnachten als auch an Geburtstagen.

Ich bin gespannt auf eure Meinungen zu diesem Thema!

Alles Liebe,

eure Mari =)