Jeder, der uns schon lange folgt, wird sich mit Sicherheit daran erinnern, wie sehr es mir damals (da war noch nicht einmal Tom auf der Welt) vor langen Autofahrten bammelte. Dabei ist man mit dem Auto zumindest etwas flexibler unterwegs als mit dem Flugzeug, kann Rast machen, wann immer es sein muss, die Musik voll aufdrehen und sich zum Affen machen. Man ist im Auto unter sich, wird von niemandem gestört und stört selbst ebenfalls niemanden.

Nach und nach haben wir uns dann an das Reisen mit Kindern herangetastet. Und mittlerweile ist das Reisen zu einem festen Bestandteil unseres Familienlebens geworden, weil wir es regelrecht für uns entdeckt haben. Für uns alle! Micha und ich sind schon vorher wahnsinnig gern gereist, aber mit Kindern stellten wir uns das Ganze immer wesentlich komplizierter vor. Dabei ist es das gar nicht. Wirklich nicht! Zumindest dann nicht, wenn man gut vorbereitet ist und entspannt an die Sache herangeht. =)

Ich fragte euch über Instagram, welche Themen euch rund um unsere Familienreise auf die Seychellen am meisten interessieren. Die An- und Abreise ist eines dieser Themen gewesen. Darum möchte ich in diesem Post ganz ausführlich darauf eingehen und hoffe, euch auf diese Weise die Ängste und Sorgen vor Langstreckenflügen, Nachtflügen und nächtlichen Zwischenstopps zu nehmen.

Insgesamt gibt es vier Artikel über unsere Familienreise auf die Seychellen. Dieser ist der erste. Weitere sind:

Ich hoffe wirklich, dass wir euch inspirieren können und dass bei euch anschließend keine Fragen mehr offen sind. Sollte das anders sein, könnt ihr sie natürlich immer gern in den Kommentaren stellen. Dort könnt ihr selbstverständlich auch von eigenen Erfahrungen berichten. Wir und andere Eltern freuen sich darüber!

Langstreckenflug mit Kindern: Das Handgepäck

Prinzipiell ist das Handgepäck eine so individuelle Sache, dass man das, was dort hineingehört, einfach nicht pauschalisieren kann. Ich möchte euch trotzdem gern erzählen, was wir immer mit dabei haben:

  • Nackenhörnchen
  • das liebste Kuscheltier/die liebste Kuscheldecke
  • Snacks
  • Taschentücher
  • Desinfektionstücher
  • Wechselkleidung
  • Müllbeutel mit Verschluss
  • Wickelsachen (Windeln, Feuchttücher, Wickelunterlage)
  • Kindertablets (VTech Storio MAX 7) mit diversen Spielen
  • weitere kleine Spielzeuge (z.B. ein kleines Spielzeugauto, Malbücher mit Stiften)
  • leichte Jacken
  • Getränke

Zusätzlich haben wir natürlich alle Wertsachen als Handgepäck mit dabei, darunter zum Beispiel unsere Kameras.

Zum Thema Getränke: Die meisten Airlines erlauben Kindern bis zu einem Alter von 2 Jahren, Getränke mitzunehmen. Die Flüssigkeiten werden dann bei der Sicherheitskontrolle geprüft und gut ist. Normalerweise ist die Mitnahme darüber hinaus nicht erlaubt. Dennoch dürfen wir immer(!) Getränke mitnehmen, wenn wir mit unseren drei Kindern durch die Kontrolle marschieren. Wenn wir die Flaschen dort wegwerfen wollen, werden wir jedes Mal davon abgehalten und uns wird gesagt, dass das schon okay sei. Auch dann werden die Flüssigkeiten kurz geprüft und dürfen anschließend von uns mitgenommen werden.

Nackenhörnchen, Kuscheltiere, Jacken und Decken sind absolut wichtig für einen Langstreckenflug, bei dem viel geschlafen wird und man lange Zeit bequem sitzen muss. Im Flugzeug bekommt man zwar ein Kissen und eine Decke, doch meist genügt das beides nicht so richtig. Außerdem fängt man aufgrund der Klimaanlage im Flugzeug und der eigenen Müdigkeit trotz Decke schnell zu frieren an. Deswegen schaden weitere Decken und Jacken niemals!

Getränke und Mahlzeiten bekommt ihr an Bord. Da die Mahlzeiten Kindern allerdings oft nicht schmecken, nehme ich immer ausreichend Snacks mit ins Flugzeug. Seien das Kekse, Laugenbrezeln, Brötchen oder schlichtweg ein paar Gummibärchen. =)

Langstreckenflug mit Kindern: Unsere Flugzeiten

Die Flugzeiten hängen natürlich immer vom Urlaubsziel und dem gebuchten Flug ab. Deshalb kann ich euch nur von unseren ganz persönlichen Flugzeiten erzählen. Und natürlich von der Anreise generell, denn rund um den Flug gehört natürlich noch wesentlich mehr Zeit dazu, die vorab immer bedacht werden sollte.

Bei uns ist das zum Beispiel die Fahrt nach Hamburg, die 1,5-2 Stunden dauert. Zusätzlich muss man rechtzeitig am Flughafen sein, um einzuchecken (das geht natürlich auch online, die Kofferabgabe allerdings nicht) und die Koffer abzugeben. Wenn man Sperrgepäck hat, muss man weitere Zeit für die Abgabe von diesem an einem anderen Band einplanen. Sperrgepäck bei uns waren die Strandmuschel und Toms Reisebett. Normalerweise auch sein Autositz, aber den hatten wir tatsächlich vergessen.

HINFLUG: Unser Flug ab Hamburg ging um 21:35 Uhr am 18. August. Nachts um 5:45 Uhr waren wir in Dubai. Von dort aus ging es um 08:55 Uhr weiter Richtung Seychellen. Angekommen sind wir um 13.35 Uhr am 19. August auf Mahé.

RÜCKFLUG: Zurück ging es am 2. September um 23:50 Uhr von den Seychellen aus Richtung Dubai. Dort kamen wir dann um 04:20 Uhr nachts an. Der Flug nach Hamburg startete um 09:00 Uhr. Und damit waren wir um 13:45 Uhr wieder in Deutschland, zzgl. einer Stunde Verspätung.

Die Zeitverschiebung zwischen Deutschland/Dubai und Deutschland/Seychellen beträgt 2 Stunden.

Anhand der Flugdaten könnt ihr schon sehen, dass es natürlich nicht ganz so entspannt ist, nachts mit drei kleinen Kindern umzusteigen und sich dann noch stundenlang an einem riesigen und überfüllten Flughafen aufzuhalten. Aber: Es klingt wirklich schlimmer, als es ist! Denn beim Weiterflug können sich wieder alle entspannen, ausruhen und den verloren gegangenen Schlaf nachholen.

Mit allem Drum und Dran waren wir jeweils um die 20 Stunden unterwegs.

Langstreckenflug mit Kindern: Schlafen, spielen, Chaos?

Da die Flüge hauptsächlich nachts gingen bzw. wir weiterflogen, als wir von der kurzen Nacht noch ganz müde waren, waren die Flüge wirklich sehr entspannt. Tom hat die meiste Zeit geschlafen. Die Mädels haben das ebenfalls mal abwechselnd, mal parallel getan. Und wenn sie wach waren, haben sie entweder etwas gefuttert oder einen der vielen, vielen Kinderfilme geschaut, die es an Bord zur Auswahl gab.

Micha und ich dösten immer mal wieder. Mal mehr, mal weniger. Aber insgesamt konnten auch wir uns ausruhen. Entweder, indem wir tatsächlich schliefen, einfach nur die Augen schlossen oder ebenfalls Filme schauten.

Unabhängig davon hätten wir noch vielerlei Beschäftigungsmöglichkeiten (wie oben aufgelistet) dabei gehabt, sodass uns die Ideen nicht so schnell ausgegangen wären.

Das nächtliche Umsteigen ist zwar etwas stressig, sorgt aber gleichzeitig für eine gute Bewegungsmöglichkeit und verwandelt einen langen Flug in zwei halblange. =)

Langstreckenflug mit Kindern: Was war am anstrengendsten? Was war besonders einfach?

Anstrengend ist es auf jeden Fall, wenn man zu viel Handgepäck dabei hat. Aber das hat man fast immer, wenn man mit Kindern unterwegs ist. So konnten wir es jedenfalls auch bei vielen anderen Familien beobachten. Das viele Handgepäck ist vor allem beim Umsteigen sehr störend. Anstrengend war es ebenfalls, sich relativ lange in Dubai aufzuhalten. Doch das anstrengendste war der späte Abflug von den Seychellen Richtung Dubai um 23:50 Uhr – nach einem langen letzten Urlaubstag mit Strand & Co. Da waren wir fünf wirklich alle platt und wollten nur noch sitzen und schlafen und nicht mehr so lange am Flughafen warten. Zumal wir recht früh dort sein mussten, weil wir unseren Mietwagen pünktlich hatten abgeben müssen.

Besonders einfach waren die Flüge selbst. Davor hatte ich am meisten Angst. Doch Micha und ich haben Lilli, Lotte und Tom kaum wahrgenommen. Aus den oben aufgezählten Gründen. Entweder schliefen sie, spielten oder schauten Filme. =)

Vor dem Flug ist nach dem Flug!

Das schönste ist und bleibt jedoch der Moment, in dem man es (gemeinsam) geschafft und das Ziel erreicht hat! Denn plötzlich landet man an dem Ort, von dem man immer geträumt hat! Man schaut aus dem kleinen Flugzeugfenster, sieht das viele Grün und das türkisfarbene Meer und weiß sofort, dass sich der weite Weg gelohnt hat!

Nachdem wir angekommen waren, holten wir noch unseren zuvor gebuchten Mietwagen ab, buchten spontan einen Kindersitz dazu und fuhren anschließend in unser Ferienappartement. Dort angekommen packten wir erst mal in Ruhe aus, erledigten dann noch schnell ein paar sporadische Einkäufe, spazierten dann zum Meer und erlebten dort tatsächlich in letzter Minute unseren ersten richtigen Sonnenuntergang auf den Seychellen. Und damit waren wir schließlich angekommen. <3

Ich verspreche euch, dass die langen Flüge wirklich kein Problem sind! Denn sobald man im Flieger sitzt, „muss“ man da einfach irgendwie durch. Die riesigen Flugzeuge sind außerdem nicht mit den kleinen Maschinen vergleichbar, in denen man sich kaum bewegen kann. Und es gibt ausreichend Essen, Getränke und unzählige Beschäftigungsmöglichkeiten an Bord. Ihr braucht euch daher wirklich keine Sorgen machen!

Micha und ich sind sehr glücklich, dass wir diese Reise gemacht haben! Aus vielerlei Gründen. Insbesondere aber deshalb, weil sie uns jegliche Ängste vor Langstreckenflügen mit Kindern genommen hat. Wir scheuen uns nun vor keinem ähnlich entfernten Ziel mehr. Im Gegenteil: Nun hat uns das Reisefieber erst recht gepackt!

In diesem Sinne:

Erzählt doch mal, ob ihr schon mal (weit) mit euren Kindern geflogen seid! Und falls ja, wohin ging es? Was war euer längster Flug? Und wie habt ihr ihn in Erinnerung?

Ich bin gespannt und würde mich freuen, wenn ihr anderen Eltern ebenfalls Mut zusprechen könnt!

Ach, und noch was: Lilli, Lotte und Tom fanden die Flüge auch nicht schlimm. Überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. Sie freuten sich sogar auf den langen Rückflug, denn für sie war auch das ein Bestandteil des großen Abenteuers, das zum Urlaub dazugehörte.

Außerdem im Folgenden noch mal alle anderen Artikel über unserem Familienurlaub auf den Seychellen im Überblick:

Ich freue mich auf eure Kommentare und Erfahrungen!

Alles Liebe,

eure Mari =)