Wie ihr bereits im Blogpost und dem Video unserer New York-Reise erfahren habt, waren wir in diesem Sommer nicht nur in den USA, sondern sind im Anschluss nach Kanada weitergeflogen. Das bot sich natürlich an, da es von New York aus zu den Niagara Fällen nur ein Katzensprung ist und wir nach der aufregenden Zeit in der Metropole noch ein paar entspannte Tage in Kanada verbringen wollten.

In Kanada hatten wir zwei Ziele: Zuerst wollten wir zu den Niagarafällen und im Anschluss etwas weiter nördlich an den Lake Huron – aber dazu mehr im nächsten Blogpost.

Natürlich hatten wir auch in Kanada unsere Videokamera dabei und konnten viele tolle Momente einfangen. Da wir in unserer Sommerpause aber ganz bewusst nur selten gefilmt haben, ist das Video ein wenig kürzer geworden, als ihr es von uns gewohnt seid. =)

Da wir vor den Niagarafällen in New York waren und erst im Anschluss an den Lake Huron weitergefahren sind, gibt es von unserer Amerika-Reise noch zwei weitere Blogposts und einen weiteren Vlog auf YouTube:

In diesem Post möchte ich nun aber unsere ganz persönlichen Eindrücke von den Niagarafällen mit Kindern mit euch teilen. Kleiner Hinweis an dieser Stelle: Auch wenn die Anzahl an Bildern und unseren Erlebnissen etwas anderes vermuten lassen – wir waren nur zwei Nächte dort. Doch in dieser Zeit haben wir eine Menge erlebt und tolle Erinnerungen sammeln können!

“Das wichtigste Stück des Reisegepäcks ist und bleibt ein fröhliches Herz.“ – Hermann Löns

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Niagarafälle mit Kindern: Anreise und Unterkunft

Wisst ihr noch, wie ich vor zwei Jahren mit einer meiner besten Freundinnen die Niagarafälle besucht habe? Damals war es ein Ein-Tages-Trip von New York aus, bei dem wir mitten in der Nacht von unserem Hotel abgeholt wurden, um anschließend in einem kleinen Flugzeug zu den Niagarafällen zu fliegen und dort ein paar Stunden zu verbringen, bevor es schließlich wieder zurück nach New York ging. Davon gibt es natürlich auch ein Video und einen Blogpost, die ich euch hier verlinke:

Schon damals haben mich die Fälle auf der Grenze zwischen den USA und Kanada so begeistert, dass ich sie unbedingt Micha und den Kindern zeigen wollte! Die wasserreichsten Fälle Nordamerikas sind ein tolles Naturspektakel und wirklich sehenswert, aber mit jüngeren Kindern wäre die Tagestour von New York aus sicher mehr eine Tortur als ein Erlebnis geworden. Daher entschieden wir uns, im Anschluss an New York ein paar Tage länger in Kanada zu bleiben, angefangen mit zwei Nächten an den Niagarafällen.

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Denkt bei Reisen nach Kanada daran, dass ihr eine elektronische Reisegenehmigung (eTA) beantragen müsst, ähnlich dem ESTA für die USA!

Wir flogen vom Flughafen Newark (in New Jersey, direkt an der Grenze zu Manhattan) aus nach Toronto, der Hauptstadt der kanadischen Provinz Ontario. Die Flugzeit beträgt ungefähr 1 Stunde und 20 Minuten – das ist in etwa so weit wie von Hamburg nach München.

In Toronto angekommen holten wir unsere Mietwagen ab und fuhren in etwas mehr als einer Stunde zu den Niagarafällen. Unser Reisebüro hatte für uns eine kleine Suite mit zwei Schlafzimmern im Hilton gebucht. Die Zimmer waren gut eingerichtet und sauber, aber man merkte am Hotel deutlich, wie stark der Tourismus an den Niagarafällen ist – geprägt von vielen Kurzaufenthalten mit entsprechend vielen An- und Abreisen sowie dem Honeymoon- und Party-Tourismus aus den USA. Von der Fülle in der Lobby und an den Aufzügen erinnerte es doch ein wenig an ein Kreuzfahrtschiff. Nichtsdestotrotz haben wir uns dort wohlgefühlt und wir konnten vom Hotel aus alles gut zu Fuß erreichen.

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Die Niagarafälle befinden sich im Niagara River, welcher der Grenzfluss zwischen dem US-Bundesstaat New York und der kanadischen Provinz Ontario ist. Folglich sind die Niagarafälle sowohl von den USA als auch von Kanada aus zu erreichen. Sie bestehen aus aus drei Wasserfällen, von denen der Horseshoe Falls der größte und bekannteste ist. Der kleinere Wasserfall ist der nur auf US-amerikanischer Seite gelegene American Falls, und direkt nebenan, nur durch eine kleine Insel getrennt, liegt der kleinste und unscheinbarste Wasserfall, der Bridal Veil Falls. Die Städte auf beiden Seiten heißen Niagara Falls und sind in der Nähe der Fälle sehr touristisch und durch Hotels geprägt, jedoch durch viele Grünanlagen aufgelockert.

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Niagarafälle mit Kindern, Tag 1: Beleuchtete Fälle und Feuerwerk

Die Niagarafälle werden in der Dunkelheit ganzjährig bunt beleuchtet. Dies geschieht durch riesige Strahler auf der kanadischen Seite . Es sieht wirklich toll aus!

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Durch die Lichtershow lässt sich auch die Zeit bis zum Beginn des Feuerwerks gut überbrücken.

Im Sommer findet das Feuerwerk immer freitags bis sonntags sowie an Feiertagen um 22 Uhr statt.

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Das Feuerwerk wird direkt vor den American Falls gestartet, man hat aber auch von den Horseshoe Falls einen guten Blick. Gerade mit Kindern sollte man sich beim Feuerwerk nicht direkt an den American Falls aufhalten, da es in der Saison recht voll werden kann.

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Niagarafälle mit Kindern, Tag 2: Bootstour, Skylon-Tower und eine Zaubershow

Hornblower Niagara Cruises

Am zweiten Tag sind wir morgens zu der Bootstour aufgebrochen, welche wir schon vorab durch das Reisebüro gebucht hatten.

Fast jeder, der sich schon einmal Fotos von den Niagarafällen angeschaut hat, kennt auch die Boote voller Menschen in roten oder blauen Regencapes, welche bis kurz vor die riesigen Wasserfälle fahren. Ich habe diese einzigartige Bootsfahrt bereits vor zwei Jahren erlebt, freute mich aber riesig darauf, nochmal mitzufahren und die Reaktion von Micha und den Kindern zu erleben!

Die Fahrt kostet für Erwachsene etwa 25 kanadische Dollar (das entspricht etwa 16 €), Kinder zwischen 5 und 12 Jahren kosten umgerechnet etwa 10 € und die Kleinsten bis einschließlich 4 Jahre fahren kostenlos mit. Die Wartezeit ist auch bei einer sehr langen Warteschlange relativ gering. Wer früh morgens oder spät abends fährt, muss meist überhaupt nicht warten.

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Die Boote mit den „roten“ Menschen fahren übrigens von der kanadischen Seite aus los, die blauen Regencapes gibt es bei Abfahrten von der US-amerikanischen Seite.

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Die Fahrt mit den Booten ist wirklich ein einmaliges Erlebnis. Wir hatten so viel Spaß dabei! Es ist nasser, als ihr es euch vorstellen könnt!

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Skylon Tower

Das wohl auffälligste Gebäude an den Niagarafällen ist der Skylon Tower, ein 160 Meter hoher Aussichtsturm, von welchem man einen guten Überblick über die Niagarafälle und die gesamte Umgebung hat. Die Fahrt zur Aussichtsplattform kostet etwa 10 € für Erwachsene, für Kinder von 4-12 Jahren die Hälfte und ist für Kinder unter 4 Jahren kostenlos.

Oben im Turm befinden sich ein kleiner Souvenirshop und ein sich drehendes Restaurant.

Allein die die Fahrt mit den Fahrstühlen, den sogenannten „Yellow Bugs“, die sich außen an der Säule des Turmes befinden, macht Spaß. Sie sind verglast, sodass man von Anfang an eine tolle und spektakuläre Aussicht hat.

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Unten im Turm befindet sich ein 3D/4D-Kino, welches wir ebenfalls besucht haben. Wir hatten zwar eine Menge Spaß durch die sehr übertriebenen Spezialeffekte, aber man sollte wirklich nicht zu viel von dem Film erwarten – die Qualität und die Story sind eher dürftig.

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Greg Frewin’s Wild Magic Show

An unserem zweiten und letzten Abend in Niagara Falls besuchten wir eine Zaubershow von Greg Frewin, nur wenige Minuten von unserem Hotel entfernt. Die Eintrittskarten haben wir kurzfristig online gebucht und freuten uns auf unsere erste Live-Zaubershow.

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Während der Show durfte man leider keine Videos oder Fotos machen, aber sie war wirklich großartig! Die Kinder und auch wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus!

Nach der Show wollten wir uns wieder das Feuerwerk an den Niagarafällen anschauen. Doch als wir die Straße vom Hotel hinuntergingen, wurde es von oben immer nasser. Der Wind stand so ungünstig, dass die ganze Gischt von den Wasserfällen zur Straße geweht wurde und wir innerhalb weniger Minuten vollkommen durchnässt worden wären. Also entschieden wir uns, zurück zum Hotel zu gehen und uns das Feuerwerk vom Zimmer aus anzuschauen.

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Die Niagarafälle sind wirklich einen Besuch wert! Es ist ein tolles Erlebnis, diese unglaublichen Wassermassen aus der Nähe sehen und spüren zu können!

Wenn man länger als einen Tag bleibt, hat man durch die vielen touristischen Einrichtungen genug Abwechselung. Man sollte sich dabei jedoch nicht an den vielen anderen Touristen stören. Wer Ruhe sucht, ist in Niagara Falls am falschen Ort. Morgens bis etwa 10 Uhr sind kaum Leute unterwegs, aber je später es wird, umso mehr Menschen strömen zu den Wasserfällen.

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In den kleinen Parks bei den Niagarafällen ist es immer ziemlich leer, sodass man sich jederzeit zurückziehen kann und/oder Kinder ungestört toben können. Es gab dort sogar viele Eichhörnchen, welche so zahm waren, dass sie sich auch ohne Futter leicht anlocken ließen.

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Unterwegs mit dem Mietwagen – Autofahren in Kanada

Zum Schluss möchte ich euch noch kurz was zum Thema Mietwagen in Kanada erzählen. In New York hatten wir keinen Mietwagen – das ist als Tourist auch nicht gerade empfehlenswert bei verstopften Straßen, horrenden Parkkosten und aggressiver Fahrweise. Doch Autofahren in Kanada ist das komplette Gegenteil. Ich habe noch kein anderes Land erlebt, in dem alle Verkehrsteilnehmer so rücksichtsvoll miteinander umgehen wie dort. Drängeln & Co ist für die Kanadier ein Fremdwort. Gleichzeitig sind die Geschwindigkeitsbegrenzungen relativ niedrig, sodass man auch als ortsfremder Tourist sehr gut zurechtkommt und keine Ausfahrten verpasst. Fußgänger werden in Kanada übrigens wie Könige behandelt – man braucht sich nur an den Straßenrand stellen und schon halten die Autos auch ohne Fußgängerüberwege an, damit man die Straße überqueren kann. Entsprechend angepasst sollte man sich auch verhalten, wenn man hinter dem Steuer sitzt.

Die wichtigsten Regeln und Hinweise zum Autofahren in Kanada

  • In Kanada herrscht Rechtsverkehr und das metrische System, also km/h (im Gegensatz zu mph in den USA).
  • Als Tourist darf man mit einem EU-Führerschein in Kanada fahren, man benötigt also keinen internationalen Führerschein.
  • Die Höchstgeschwindigkeit in der Stadt beträgt 50 km/h, auf Landstraßen 80 km/h und auf der Autobahn variiert sie zwischen 100 und 110 km/h. Gerade auf den oft sehr breiten und endlos langen Landstraßen muss man als deutscher Autofahrer darauf achten, nicht zu schnell zu fahren.
  • Auf den Autobahnen sollte man sich zwar rechts halten, wenn man langsamer unterwegs ist, es gibt aber kein Rechtsfahrgebot und es darf auch rechts überholt werden.
  • Eine der wichtigsten Regeln betrifft die typischen gelben Schulbusse. Wenn ein Schulbus an der Straße mit rot-blinkendem Bremslicht hält, darf er auf keinen Fall überholt werden und auch in der Gegenrichtung (!) nicht passiert werden. Die Strafen bei Missachtung sind so hoch, als würde man bei Rot eine Kreuzung überqueren.
  • Es gibt in Kanada kein Rechts-vor-Links, aber dafür sehr viele Kreuzungen, an denen an jeder Einfahrt Stoppschilder stehen. Sollten mehrere Autos an der Kreuzung sein, wird in der Reihenfolge der Ankunft überquert. Das hört sich zwar gewöhnungsbedürftig an, klappt aber in der Praxis sehr gut.
  • Die Ampeln befinden sich nicht wie in Deutschland an der Haltelinie vor der Kreuzung, sondern über oder hinter der Kreuzung. Rechtsabbiegen ist nach einem kurzen Stopp grundsätzlich auch bei Rot erlaubt, außer dies ist durch Schilder verboten.
  • In Kanada sollte man stets sehr rücksichtvoll fahren, insbesondere auch gegenüber Fußgängern.
  • Die allermeisten Mietwagen sind mit Automatikgetriebe ausgestattet.

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Am dritten Tag verließen wir Niagara Falls am Vormittag und machten uns mit vielen Erinnerungen im Gepäck auf den knapp dreistündigen Weg in Richtung Norden zum Lake Huron, wo wir den Rest unseres Urlaubes verbracht haben. Doch dazu mehr im nächsten Post!

Wart ihr schon mal an den Niagarafällen? Oder kennt ihr andere Wasserfälle, welche man unbedingt mal gesehen haben sollte?

Ich freue mich auf eure Kommentare und Erzählungen!

Alles Liebe,

eure Mari =)