Viele von euch wissen ja bereits, dass wir diesen Sommer in New York und anschließend an den Niagarafällen waren. Es war wirklich wunderschön und auch aufregend! Und nachdem wir durch den Besuch der Niagarafälle bereits in Kanada waren, wollten wir es uns nicht nehmen lassen, noch ein wenig mehr von diesem wunderschönen und riesigen Land zu erkunden!

Da wir Kanada (außer den Ort Niagara Falls) noch gar nicht kannten, haben wir uns ein schönes Reiseziel am Lake Huron in der Provinz Ontario, knapp drei Autostunden von Niagara Falls entfernt, ausgesucht. So konnten wir auf einen weiteren Flug verzichten und entspannt mit unserem Mietwagen weiterfahren.

Einige Eindrücke konntet ihr bereits in unserem YouTube-Video bekommen. Das Video enthält neben den Aufnahmen am Lake Huron (ab Minute 3:23) auch noch die Eindrücke von den Niagarafällen. Wer es noch nicht kennt, kann es sich hier anschauen:

Wie bereits erwähnt, waren wir vor unserem Urlaub am Lake Huron an den Niagarafällen und in New York. Zu dem Video und den beiden Blogposts gelangt ihr hier:

Wir waren zwar nur fünf Nächte am Lake Huron, haben aber so viel erlebt, dass es uns viel länger vorkam! Kanada ist ein wunderschönes Land mit herzlichen Menschen. Wir haben uns wirklich wohlgefühlt!

“Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Momenten und Plätzen, die uns unseres Atems beraubten.“ – Patricia Schultz

Kanada mit Kindern: Anreise und Unterkunft

In Kanada entschieden wir uns für einen Aufenthalt am Lake Huron, einem der fünf „Great Lakes“ in Nordamerika. Auch wenn der Lake Huron ein See ist, wirkt er aufgrund seiner Größe (etwa einhundertmal so groß wie der Bodensee) eher wie ein Meer. Der Huronsee beherbergt mit der Insel Manitoulin auch die größte in einem See gelegene Insel der Welt.

Der östliche Teil vom Lake Huron ist die Georgian Bay, welche nicht zuletzt aufgrund der Nähe zu der Großstadt Toronto ein beliebtes Ziel für Touristen ist. Das bedeutet aber nicht, dass es dort überlaufen ist. Im Gegensatz zu den Niagarafällen ist die Gegend an der Georgian Bay angenehm ruhig und geprägt durch kleine Orte und schöne Strände.

Um auch bei eventuell schlechtem Wetter genügend Aktivitäten vor Ort zu haben, entschieden wir uns für einen Aufenthalt im Blue Mountain Resort, einem Feriendorf in der Nähe von der Ortschaft Collingwood. Es liegt etwa zwei Stunden vom nächsten großen Flughafen in Toronto entfernt. Im Süden grenzt es an die namensgebenden Blue Mountains, welche jedoch mit einer Höhe von ca. 250 m nicht ganz so imposant wirken.

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Für unsere norddeutschen Verhältnisse reichten diese Berge aber voll und ganz aus, um schöne Wanderungen durch die Wälder bis rauf auf den Gipfel zu unternehmen und einen tollen Ausblick auf die Landschaft und den Huronsee zu bekommen.

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Wem der Aufstieg auf den Gipfel zu mühsam ist, kann auch mit der Gondel fahren. Wir haben sie jedoch nur dafür genutzt, um wieder nach unten ins Dorf zu fahren.

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Die Blue Mountains sind im Winter ein beliebtes Skigebiet und auch im Sommer tummeln sich dort viele Mountainbiker und Wanderer. Im Feriendorf finden sich daher ganzjährig die verschiedensten Aktivitäten für alle Altersgruppen.

Am besten hat uns die Sommerrodelbahn gefallen, welche für uns zum täglichen Pflichtprogramm wurde. Aber auch das Schlendern durch das Dorf mit seinen vielen kleinen Läden war wirklich toll! Die Aktivitäten im Feriendorf sind jedoch nicht gerade günstig – eine Fahrt mit der Sommerrodelbahn kostet knapp 10 € pro Person und Kinder müssen zusammen mit einem Erwachsenen fahren, wodurch die doppelten Kosten entstehen. Minigolf, Klettern usw. kostet genauso viel. Auch die Läden in dem Feriendorf haben Preise, welche die Preise in normalen Supermärkten in der Gegend um ein Vielfaches übersteigen.

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Ein Highlight für Tom war die Besichtigung des Feuerwehrautos. Tom liebt alle Fahrzeuge, die Sirenen oder besondere Funktionen haben!

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Lake Huron und Georgian Bay: Ausflugsziele und die schönsten Strände

Halfway Log Dump im Bruce Peninsula National Park

Die Bruce-Halbinsel (Bruce Peninsula) ist eine 90 km lange Halbinsel, welche den großen westlichen Teils des Lake Hurons von der östlichen Georgian Bay trennt. Die Halbinsel beherbergt zwei Nationalparks, einer davon ist der Bruce Peninsula National Park, welches auf der Liste der Biosphären-Weltreservate der UNESCO steht. An den Küsten finden sich teilweise schroffe Klippen, aber auch beeindruckende Steinstrände mit glasklarem Wasser. Der größte Teil des Nationalparks besitzt riesige Wälder mit vielen über 1000 Jahre alten Zedern.

Ganz im Norden liegt der Halfway Log Dump, ein abgelegener Steinstrand, den man nach etwa 20 Minuten Fußweg vom Parkplatz aus erreicht.

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Der Strand hat uns alle zum Staunen gebracht! Das türkise und glasklare Wasser – zusammen mit den strahlend weißen Marmorsteinen – sah beeindruckend aus!

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Unweit vom Halfway Log Dump liegt der Emmett Lake, ein wunderschöner, unberührter See inmitten der Wälder. Ich war bislang an keinem Ort, an dem eine solche Stille herrschte wie an diesem See. Es war windstill und man hörte absolut nichts, außer gelegentlich von weiter weg das Klappern der Klapperschlangen und das Quaken der Frösche.

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Singing Sands Beach im Bruce Peninsula National Park

Weiter süd-westlich gibt es auf der anderen Seite der Halbinsel auch Sandstrände, einer davon ist der Singing Sands Beach. Er liegt in einer Bucht, eingebettet von Wäldern und und ist für Kinder zum Spielen und Baden ideal. Das Wasser ist auch noch hunderte Meter vom Strand entfernt nur knietief und im Sommer entsprechend warm.

Die Gegend um die Bucht sah mit ihren unberührten Wäldern und Steppen wahrscheinlich immer noch genauso aus wie vor hunderten von Jahren, als dieses Land noch von Indianern bewohnt war.

Überall finden sich Schilder und Hinweise zum richtigen Verhalten in der Natur. So soll man sich beim Wandern zum Beispiel die ganze Zeit unterhalten oder andere Geräusche machen, damit die Bären einen schon von weitem kommen hören und nicht durch den Menschen überrascht werden, wodurch sie abwehrend reagieren könnten.

Strände im Südosten der Georgian Bay

Lafontaine Beach

Der Lafontaine Beach ist ein sehr ruhiger Strand in einer abgelegenen Gegend an der südöstlichen Küste der Georgian Bay. Man hat diesen großen Strand meisten für sich allein und es verirren sich nicht viele Touristen dorthin. Das Wasser ist in Ufernähe sehr flach und der Strand ist feinsandig.

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Wasaga Beach

Wer ein wenig mehr Leben am Strand, Spielplätze und viele Restaurants sucht, ist am Wasaga Beach genau richtig. Am Wochenende ist der Strand ziemlich überlaufen, von der Beschaffenheit unterscheidet er sich sonst aber nur wenig von Lafontaine.

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Collingwood und der Sunset Point Beach

Collingwood ist eine typisch kanadische Kleinstadt mit vielen Supermärkten, Restaurants und typischen Wohngebieten, wie man sie aus amerikanischen Filmen kennt.

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In Collingwood gibt es auch einen Steinstrand, den Sunset Point Beach. Statt der typischen Sandburg haben unsere Kinder hier mit allem, was sie am Strand finden konnten, stundenlang große Fantasiewelten aufgebaut.

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Direkt am Strand gab es ein Eiscafé mit dem besten Eis, das wir je gegessen haben! Und auch die Eiswaffeln wurden vor Ort frisch gebacken und waren wirklich extrem lecker!

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Hinter dem Strand befindet sich ein großer Spielplatz, der jedoch schon etwas älter und teilweise auch heruntergekommen ist. Lilli, Lotte und Tom hatten dort aber trotzdem so viel Spaß, dass wir richtig Probleme dabei hatten, sie abends zurück ins Auto zu bekommen.

Auch wenn es so aussieht, Tom wurde nicht aus einer Kanone geschossen! :D

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Unterwegs mit dem Mietwagen – Autofahren in Kanada

Für alle, die in Kanada als Tourist mit dem Auto unterwegs sein wollen, möchte ich hier nochmal meine wichtigsten Hinweise und Tipps weitergeben, welche ich auch bereits unter dem Blogpost zu den Niagarafällen veröffentlicht habe.

Die wichtigsten Regeln und Hinweise zum Autofahren in Kanada

  • In Kanada herrscht Rechtsverkehr und das metrische System, also km/h. (im Gegensatz zu mph in den USA)
  • Als Tourist darf man mit einem EU-Führerschein in Kanada fahren, man benötigt also keinen internationalen Führerschein.
  • Die Höchstgeschwindigkeit in der Stadt beträgt 50 km/h, auf Landstraßen 80 km/h und auf der Autobahn variiert sie zwischen 100 und 110 km/h. Gerade auf den oft sehr breiten und endlos langen Landstraßen muss man als deutscher Autofahrer darauf achten, nicht zu schnell zu fahren.
  • Auf den Autobahnen sollte man sich zwar rechts halten wenn man langsamer unterwegs ist, es gibt aber kein Rechtsfahrgebot und es darf auch rechts überholt werden.
  • Eine der wichtigsten Regeln betrifft die typischen gelben Schulbusse. Wenn ein Schulbus an der Straße mit rot-blinkemdem Bremslicht hält, darf er auf keinen Fall überholt werden und auch in der Gegenrichtung (!) nicht passiert werden. Die Strafen bei Missachtung sind so hoch, als würde man bei Rot eine Kreuzung überqueren.
  • Es gibt in Kanada kein Rechts-Vor-Links, aber dafür sehr viele Kreuzungen, an denen an jeder Einfahrt Stoppschilder stehen. Sollten mehrere Autos an der Kreuzung sein, wird in der Reihenfolge der Ankunft überquert. Das hört sich zwar gewöhnungsbedürftig an, klappt aber in der Praxis sehr gut.
  • Die Ampeln befinden sich nicht wie in Deutschland an der Haltelinie vor der Kreuzung, sondern über oder hinter der Kreuzung. Rechtsabbiegen ist nach einem kurzen Stopp grundsätzlich auch bei Rot erlaubt, außer dies ist durch Schilder verboten.
  • In Kanada sollte man stets sehr rücksichtvoll fahren, insbesondere auch gegenüber Fußgängern.
  • Die allermeisten Mietwagen sind mit Automatikgetriebe ausgestattet.

Autofahren in Kanada 1

Und damit endet unser diesjähriger Sommerurlaub, in dem wir wieder viel erlebt haben und an den wir noch lange zurückdenken werden!

Die nächste Reise ist noch nicht geplant, daher sind wir offen für eure Ideen und Vorschläge!

Welches ist euer liebstes Reiseziel? Und was wäre euer Traumurlaub?

Ich freue mich auf eure Kommentare!

Alles Liebe,

eure Mari =)